Eschborn, den 20.04.2021

 

Fragen kostet nichts – oder doch?   (Kol 4, 2-6)

 

Hallo Du,

warum fragen wir? Wir fragen, weil wir nie alles Wissen können. Wir fragen, um Antworten

zu erhalten, um etwas dazuzulernen. Wir fragen, um etwas oder jemanden zu verstehen.

Wir fragen, wenn uns etwas unklar ist. Wir hinterfragen zur eigenen Klärung, Orientierung

oder Bestätigung. Wir fragen, weil wir auf eine gute und angemessene Antwort hoffen.

Wir fragen die, von denen wir denken, dass sie durch Lebenserfahrung, Wissen oder

Können die richtige Antwort kennen. Wir fragen am Liebsten die, denen wir vertrauen!

Wir brauchen Mut zum Fragen, weil wir damit zeigen, dass wir etwas nicht wissen.

Somit ist Fragen auch ein sich selbst und seinen Stolz oder seine Hemmung überwinden.

Fragen ist immer ein vertrauensvolles ‚Um Hilfe bitten‘!

Am besten fragen wir frühzeitig, also bereits in der Such-, Vorbereitungs-, Planungs- und

Überlegungsphase, um uns dadurch in einer Sache Kenntnis, Gewissheit und Sicherheit zu

verschaffen.

 

Wer nicht fragt/wagt, der nicht gewinnt! Wer nicht fragt/wagt, bleibt dumm. Wer der

Antwort nicht traut auch. Trotzdem, nicht jede Antwort ist richtig oder passend, denn jede

und jeder findet für sich ‚richtige‘ Antworten, nämlich die, die ihr/ihm gefallen. Deswegen

ist es gut, in der gleichen Sache mehrere Menschen zu fragen. Decken sich ihre Antworten,

dann sind sich hilfreich. Sind sie aber sehr unterschiedlich, dann muss man weiterfragen

oder sich eine eigene Meinung bilden.

 

Als Christ habe ich noch eine andere, bessere Antwortquelle gefunden, nämlich Gott, Jesus

Christus und die Weisheit ihres Geistes, nachzulesen in der Bibel. Sie wissen, wie Menschen

ticken und sie kennen mich gut und deswegen auch die für mich richtigen Antworten. Sie

verweigern nie eine Antwort. Jede Frage und jede Bitte werden beantwortet. Vielleicht

nicht immer so, wie es mir gefällt, aber immer so, wie es gut für mich ist. Ihre Antworten

sind elementar und umfassend. Ihre Antworten wurden in der Vergangenheit von

Milliarden Menschen geprüft und für gut und richtig befunden. Ihre Antworten geben

mir/uns tatsächlich echte Orientierung und sind gute Hilfen. Ihnen glaube ich!

Auf sie baue ich!

Viele Menschen halten mich deswegen für leichtsinnig oder gar für dumm und verachten

mich deswegen, denn halten sich für klug und vernünftig. Sie glauben zu wissen, was richtig

und falsch ist. Sie glauben den Antworten, die ihnen gefallen, die ihr Wollen, ihre Absichten

und Ziele bestätigen. Deswegen nehmen sie die gerne an, richten ihr Denken und Handeln

an ihnen aus und lassen sich von ihnen bestimmen.

Ich war früher auch so. Solange, bis ich an ‚meinen‘ vielen falschen Fragen und Antworten

gescheitert bin. Bis ich endlich klug geworden bin und mich in meiner Not an den gewendet

habe, der alle Fragen und Antworten kennt, Gott. Seine Antworten versteht man aber nur,

wenn man ihn kennt und ihm vertraut. Und das geschieht, indem ich mich mit ihm vertraut

mache, indem ich mit ihm in eine feste Beziehung trete und von ihm lerne, indem ich mich

von ihm nach und nach ändern lasse. Damit ich ihn verstehen, habe ich viel gelesen und

nachgeforscht, das neue Wissen geprüft, Gott geprüft und wurde immer wieder überrascht

aber auch beschämt, Warum? Weil ich ihm diese Weitsicht und Weisheit nicht zugetraut

hatte.

In den ersten Glaubensjahren wurde ich geleitet von dem Bibelwort in Mt 6,33: Es soll euch

zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles

dazugegeben. Das Übrige ist all das, was mir gefehlt hatte z.B. Wissen und Vertrauen,

innerer Frieden, Klarheit und Wahrheit, Freiheit aus unguten Bindungen, Selbstkenntnis

und Wahrhaftigkeit. Eigentlich waren es 99 Prozent und von denen fehlen immer noch

einige.

Auf diesem Weg des Lernens und Kennenlernens konnte ich letztlich immer nur Danken für

Gottes geduldiges Hören und Antworten, für sein Verständnis mit meiner Begrenztheit und

für seine selbstlose Liebe und Zuwendung. Seitdem hat er meinen Horizont und mein Herz

und meinen Mut und mich geweitet.

Auf ihn zu hoffen kostet uns gar nichts!

Ihn zu fragen, kostet uns nichts – nur Selbstüberwindung!

Ihn zu bitten, kostet uns nichts – nur beten!

Ihm zu glauben, kostet uns nichts – nur vertrauen!

Von ihm anzunehmen, kostet uns nichts – nur danken!

Er schenkt selbstlos und ermöglicht Gelingen.

Er lässt gelingen, was über die eigene Kraft und die eigenen Möglichkeiten hinausgeht.

Er hilft da, wo wir nicht weiterkommen!

 

Beten, bitten und danken sind untrennbar miteinander verbunden. Wer betet, begibt sich

in die Gegenwart Gottes, kommt direkt mit ihm in Verbindung und hat Anteil an seiner

Kraft, an seinem Geist, an seinem Wissen, an seinem Wesen. Bei ihm kommen wir zu Ruhe

und Klarheit, zu Ausgeglichenheit und Frieden, zu den richtigen Fragen und Antworten.

 

Betet mit aller Ausdauer, voll Dankbarkeit gegenüber Gott und ohne in eurer Wachsamkeit

nachzulassen. Tretet auch für uns ein, wenn ihr betet! Bittet Gott, uns eine Tür für seine

Botschaft zu öffnen. Dann können wir das Geheimnis weitergeben, das Christus uns enthüllt

hat und für das ich im Gefängnis bin. Betet, dass ich meinen Auftrag erfüllen und dieses

Geheimnis klar und verständlich verkünden kann.

Verhaltet euch klug im Umgang mit denen, die nicht zur Gemeinde gehören. Wenn sich euch

eine Gelegenheit bietet, ´euren Glauben zu bezeugen‘, dann macht davon Gebrauch. Eure

Worte sollen immer freundlich und mit dem Salz ´der Weisheit` gewürzt sein. Dann werdet

ihr es auch verstehen, jedem, ´der mit euch redet‘, eine angemessene Antwort zu geben.

(Kol 4, 2-6; NGÜ)

 

 

 

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