Die Rüstung Gottes (Eph 6,13-17)
Hallo Du,
hast du dich schon über andere geärgert und gegen sie gekämpft?
Im Epheserbrief 6,11-12 sagt uns Paulus dazu:
„Zieht an die (geistliche) Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“
Er zeigt uns damit, dass wir uns den falschen Gegnern zuwenden.
Wenn das Böse, das Egoistische, Hochmütige, Lieb- und Herzlose
Menschen ergriffen hat, können die zunächst nicht anders, als so zu sein.
Wahrscheinlich fällt es ihnen noch nicht einmal auf, dass sie so sind.
Wir aber, kämpfen im täglichen Leben trotzdem gegen Menschen,
die uns einengen, schikanieren oder nicht genügend beachten
oder gegen die, die nicht tun, was wir wollen und wie wir es wollen.
In diesen Kleinkriegen reiben wir uns auf
und wir verschmutzen uns immer wieder gegen das Gute in uns.
Das Gute in uns möchte mit dem anderen auskommen;
es möchte ihn achten und sein einzigartiges Wesen bewundern,
es möchte von ihm lernen und ihm zeigen, wozu wir selbst befähigt sind.
Wir wollen in gegenseitiger Liebe Rücksicht aufeinander nehmen.
Wir wollen mit ihm liebevoll umgehen, weil wir hoffen,
dass er dann auch rücksichts- und liebevoll mit uns umgeht.
Wir wollen die Menschen neben uns lieben wie uns selbst,
denn sie haben die gleichen Schwierigkeiten und Rechte wir,
doch leider schaffen wir das meist nicht.
Wir sind anders gepolt und denken, unser gegenüber sei Böse.
Unser Verstand hat gelernt sich zu wehren,
den vermeintlichen Gegner anzugreifen, sich einzubringen und durchzusetzen,
sich nicht unterbuttern zu lassen.
Wir fühlen uns bedroht, missachtet, falsch verstanden oder verletzt
und oft ist das tatsächlich auch so.
Denn wie kann jemand jemanden achten und lieben,
wenn er gar nicht weiß, was das ist und wie das geht,
wenn er selbst nie geachtet und geliebt wurde?
Wer nur Fäuste und Ellbogen kennt, hat keine andere Wahl.
Wer Vertrauen nicht kennen gelernt hat, kann nicht vertrauen.
Er oder sie fühlen sich immer bedroht, eingeengt, zurückgesetzt.
Das ist ein fest verankertes Verhaltensmuster,
in früher Kindheit verfestigt, um unter Räubern zu überleben.
Dieses Verhalten ist denjenigen meist nicht bewusst,
denn sie sind ja schon immer so
und es hat ihnen in vielen Situationen auch geholfen.
Sie haben sich behauptet und gewehrt.
Sie haben den anderen die Stirn gezeigt.
Sie haben sich vielleicht sogar damit durchgesetzt
und ihr Verhalten damit weiter verfestigt.
Aber, sie haben sich so auch immer weiter isoliert,
weil ihre Gedanken überwiegend um sich selbst kreisen,
weil ihr ICH gewinnen wollte,
weil sie keine Schwäche zugelassen und gezeigt haben,
in der andere ihnen liebevoll begegnen konnten.
Sie haben sich somit selbst verwehrt,
Aufmerksamkeit, Zuwendung und Liebe kennen zu lernen,
Vertrauen zu üben, zuzuhören und anzunehmen, von anderen zu lernen.
„Deshalb rate ich euch: Lasst diese Menschen in Ruhe!
Wenn es ihre eigenen Ideen und Taten sind,
für die sie sich einsetzen, werden sie scheitern.
Steht aber Gott dahinter, könnt ihr ohnehin nichts dagegen unternehmen.
Oder wollt ihr gegen Gott kämpfen?“ (Apg 5,38-39)
Nein, wir kämpfen nicht gegen Menschen,
sondern gegen Mächte und Gewalten,
die in uns und in den anderen toben,
die uns alle irrational bestimmen,
die Angst, Misstrauen, Stolz, Hochmut, Minderwertigkeit erzeugen
oder die auf falsche Überzeugungen und Erwartungen bauen.
Wir kämpfen gegen Versuchungen, die uns zu etwas verführen wollen,
was nicht gut für uns oder für andere ist.
Wir kämpfen gegen Selbstzentriertheit wie Selbstmitleid, Depression,
Aggression oder Gleichgültigkeit.
Wir kämpfen gegen Lieblosigkeit, Kurzsichtigkeit, Überheblichkeit und Dummheit.
„Natürlich bin auch ich nur ein Mensch,
aber mit selbstsüchtigen Mitteln kämpfe ich nicht.
Die Waffen, mit denen ich kämpfe, sind die Waffen Gottes.
Sie sind mächtig genug, jede Festung zu zerstören,
jedes menschliche Gedankengebäude niederzureißen,
einfach alles zu vernichten, was sich stolz gegen Gott und seine Wahrheit erhebt.
Alles menschliche Denken nehmen wir gefangen und unterstellen es Christus“. (2.Kor 10:3-5)
Das ist die Lösung, die einzige Lösung für unser kämpferisches Ego:
Wir unterstellen unser selbstbezogenes Denken Christus.
Er ist die Lösung für unsere Probleme.
Nicht mehr wir selbst sind künftig Herr in unserem Haus, sondern Jesus Christus,
mit dem, was er uns gesagt und vorgelebt hat,
mit dem, was er aus Liebe für uns getan und erlitten hat.
Seine Liebe zu den Menschen und seine Achtung vor ihrer Würde
geben uns Beispiel.
Er hat als Mensch gefühlt und gelitten wie wir und dennoch hat er erkannt,
dass es nur einen Weg aus der menschlichen Misere gibt,
nämlich Gottes Liebe anzunehmen und sie anderen weiterzugeben.
Die höchste Form, Menschen zu lieben ist, ihnen zu dienen
und je weniger wir an uns selbst denken, desto glücklicher werden wir sein.
Wer liebt, kämpft nicht mehr gegen Menschen,
sondern er kämpft mit Gott gegen das Böse und für das Gute in sich selbst.
Er baut darauf, dass Gottes Liebe auf andere übergeht und dass sie verändert.
Er ist davon überzeugt,
dass alleine Gott durch Gnade und Barmherzigkeit verändert
und uns dabei braucht.
Wer liebt, der verabscheut Gewalt und Zwang,
der macht nicht, sondern er bietet an, ermöglicht und vertraut.
Er erkennt seine eigene Ohnmacht und bittet Gott um Beistand
und er übergibt sich und seine Probleme vertrauensvoll ihm.
Er ist stark durch seinen Glauben an Jesus Christus
und durch sein Vertrauen auf dessen Liebe!
Er weiß, dass er nur gut gerüstet den Mächten des Bösen widerstehen kann
Und deshalb greift er gerne zu den unüberwindlichen Waffen Gottes.
„Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit und an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens. Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.“ (Eph 6,13-17)
Fortsetzung in Teil 2
