Die dritte Chance
Hallo Du,
am Anfang schuf Gott Himmel und Erde,
dazu Leben und alles andere,
was für das Leben auf diesem Planeten notwendig war.
Und weil er wusste,
dass jemand für Ordnung sorgen musste,
übertrug er diese Aufgabe den Menschen,
die er nach seinem Bild erschaffen hatte.
Sie sollten sich über die Erde ausbreiten,
sie in Besitz nehmen,
d.h. verantwortlich mit ihr umgehen
und die Fürsorge für sie übernehmen;
fruchtbar werden,
d.h. ihren Lebensauftrag erfüllen
und für ein menschenwürdiges Leben aller sorgen;
und sich vermehren,
d.h. dafür sorgen, dass das Leben
in ihren Kindern und Kindeskindern weitergeht
und nie erlischt.
Diese Schöpfung war und ist
die erste Chance für das Leben,
für unser Leben,
der ermöglichende Anfang,
der ermächtigende Auftrag,
die verbindliche Verpflichtung
und das aussichtsreiche Versprechen.
Doch irgendetwas ist schief gelaufen.
Irgendetwas hatten die Menschen falsch verstanden.
Obwohl genug Platz und Nahrung für alle vorhanden war,
stritten und bekriegten sich die Menschen.
Sehr viele wollten
auf dem leichtesten Wege möglichst viel besitzen,
viel Einfluss haben, leicht und luxuriös leben,
größer, mehr und besser sein als andere.
Und so vergaßen sie im Streit
die Verantwortung und die Fürsorgepflicht
für sich selbst, für andere, und für alles andere,
für das Seelenheil und den inneren Frieden,
für die Lebens- und Überlebensgrundlagen.
Und Gott erkannte,
wie schwach und anfällig die meisten Menschen
für das Egoistische, Schlechte und Böse in sich waren
und dass nur wenige
fleißige, gewissenhafte und gottesfürchtige Menschen
zu einer vorbildlichen Lebensführung fähig waren.
Und so suchte er einen neuen Anfang,
bei dem das Gute und Hoffnungsvolle überleben sollte
und das Schlechte und Böse umkommen und vergehen sollte.
Die Erde sollte reingewaschen werden von allem Übel,
gereinigt werden durch eine vernichtende Sintflut,
aber dennoch gerettet werden,
durch wenige Auserwählte,
durch Vertrauen in Gottes Wort,
durch einen Neuanfang,
durch ein kleines Schiff, eine Arche, ein mitfühlendes Herz,
in dem alles vereinigt ist, was man fürs Leben braucht;
ähnlich dem großen Schiff Erde im unendlichen Weltenraum,
ähnlich dem einzelnen Noah in der Vielzahl der Menschen,
ähnlich der einzelnen guten Tat inmitten der vielen Schlechten.
Und Gott erneuerte seinen Bund mit den Menschen
und schenkte ihnen eine zweite Chance für ihr Leben,
und uns für unser Leben nach einem Neuanfang.
Er bestätigte den ermöglichenden Anfang,
den ermächtigenden Auftrag,
die verbindliche Verpflichtung
und sein aussichtsreiches Versprechen,
die Verheißung zum Leben.
Und doch ging wieder alles schief.
Der Mensch kam einfach mit seiner Macht
zum freien Willen und zur freien Entscheidung nicht klar.
Wie weit konnte, durfte und sollte er gehen?
Wie war noch einmal der göttliche Lebensauftrag?
Wie sollte er, vereinzelt und unbedeutend,
keine große Leuchte, sondern nur ein kleines Licht,
das vollbringen, was die Großen und Mächtigen nicht zustande brachten?
Weshalb gerade er, der doch für sich betrachtet gut ist –
und nur die anderen schlecht sind?
Und Gott hatte erneut ein Einsehen mit seinem Abbild
und gab den Menschen eine dritte Chance.
Weil die Menschen sich nicht göttlich verhalten konnten,
wollte und musste er menschlich werden,
das Leben und die Schwierigkeiten mit ihren Augen sehen,
und ihnen zeigen,
welche Macht und Tatkraft jeder Einzelne in sich trägt und hat,
wenn er nur fest an seinen Gott,
seinen Auftrag und an sich selbst glaubt,
wenn er Gott, als seinen einzigen Herrn,
mit ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit aller Kraft
und seinem ganzen Verstand liebt,
und wenn er auch sich und das Göttliche in sich so liebt,
dass er seine Mitmenschen genauso lieben kann.
Und Gott zeigte und zeigt den Menschen durch Jesus,
was er unter einer vorbildlichen und
verantwortungsbewussten Lebensführung versteht.
Er hält ihnen einen Spiegel vor,
damit sie sich selbst erkennen können,
denn Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung,
zu einem Neuanfang,
in dem das Alte stirbt und Neues wird,
zur Wiedergeburt in ein besseres, freieres Leben,
ohne den alten Ballast von Schuld und Sühne,
ohne die Angst und Furcht vor der Ungewissheit,
ohne die Habgier,
denn geben ist seliger denn nehmen,
und lieben ist ehrenwerter als bekriegen.
Gott zeigt uns,
dass die Macht zur Veränderung in uns liegt,
dass sie in jedem Menschen verankert wurde,
und dass sie gebündelt, ausgerichtet und kraftvoll wird
durch den Glauben,
durch Gottvertrauen
und durch die Liebe,
die Liebe zu uns selbst
und die liebevolle Gemeinschaft mit anderen.
Dadurch sind und werden wir mächtig,
dadurch können wir Berge versetzen,
dadurch können wir eine bessere Welt erschaffen.
Wenn jeder sich selbst zum Positiven verändert,
hört die Gewalt gegen andere auf.
Wenn Liebe
und verantwortungsbewusste Gemeinschaft die Welt regiert,
dann hat sich die dritte Chance für unser Leben,
das Beispiel und Opfer Jesus und die Geduld Gottes gelohnt.
