Der Umzug
Oh je!
Alleine der Gedanke daran!
Ein Riesen-Berg.
Und jedes Ding hat zwei Seiten.
Jedes Ding in die Hand nehmen,
anschauen und entscheiden:
Einpacken oder wegwerfen.
Gleich oder später?
Es gibt gar kein ‚gleich’.
Keine Zeit dafür. Also später.
Also noch mal in die Hand nehmen;
noch mal neu überlegen.
Andere Zeiten, andere Notwendigkeiten!
In die Kiste, aus dem Sinn,
ist ein großer Zeitgewinn.
In des Kellers weitem Grund,
ruhen Kisten mit Kunterbunt.
Doch erst mal die Kisten haben,
um Dinge zu vergraben.
Langen dreißig? Besser sechzig?
Kisten hat man nie genug,
nehme hundert und sei klug!
Der Umzug naht, die Zeit verrinnt,
die Habe ist ein anhänglich’ Kind.
Was loszuwerden ist nicht leicht,
also, rein in die Kiste, damit es weicht.
So türmt sich dann, ganz bunt gemischt;
(beim Tragen spürt man das Gewicht,)
der Kistenberg zur Decke hin.
Was soll die Frage nach dem Sinn?
Nicht lange fragen, zweifeln, suchen!
Vielleicht einmal ein leises Fluchen.
Viel besser: Ab in den LKW!
Der Inhalt tut erst später weh.
Dann wird geschleppt, geschwitzt, sortiert,
hätt’ ich doch besser etikettiert.
Mit der Kraft am Ende wird einfach abgestellt, –
alles findet sich wieder in dieser Welt.
Es dauert zwar so manches Jahr,
doch eines Tages wird es gewahr.
Vorm nächsten Umzug wird doch noch ausgepackt,
was jahrelang mich kaum gezwackt.
Wie kommt das Werkzeug zur Krawatte?
Wie die Zahnpasta zur Warmhalteplatte?
Wie das Hemd zum Handtuchhalter?
Lag das an der Eile oder doch am Alter?
Sei’s drum! Es ist nicht wichtig.
Ich habe nachgekauft – und das so richtig.
Vielleicht brauch’ ich bald ein größeres Haus,
vielleicht aber schmeiß’ ich doch noch was raus.
Vielleicht treffe ich jemanden, der dankbar nimmt,
den mein Armseliges so richtig glücklich stimmt?
Es ist nicht die Haben-Last, die mich bedrückt,
eher die Unordnung macht mich verrückt.
Es ist das Wissen um die unbewältigte Vergangenheit,
die mich belastet, bis ich zum Bereinigen bin bereit.
Diese Hürden waren mal ganz klein,
doch durch Warten wuchsen sie ungemein.
Mit Energie müssen sie nun genommen werden,
sonst gibt es keinen inneren Frieden auf Erden.
Drum kehre ich um, was verborgen.
Ich miste aus, die Ursachen meiner Sorgen.
Ich benenne sie und gebe sie an Jesus ab.
Er sorgt für mich und setzt die Genesung in Trab.
Nichts soll mich unbewusst belasten,
Nichts meine innere Ruhe antasten.
Ich bin nicht wichtig, denn aus Gottes Sicht
hat jedes ein ganz anderes Gewicht.
