Dein Glaube hat …! (Mt 9,22 u.a.)
Hallo Du,
gibt es bei Dir irgendeinen Bereich,
in dem Du Dir absolut sicher bist,
dass es so kommen wird, wie Du es Dir vorstellst?
Wie verhältst Du Dich dabei?
Wenn Du Dir einen neuen Schrank kaufen möchtest
und Du 1.000 Euro in der Tasche hast, dann weißt Du,
dass Du ihn bezahlen und bekommen kannst.
Du bist Dir vollkommen sicher.
Du hast die Bedingung für einen Kauf erfüllt.
Du hast, was Du dafür brauchst,
nämlich mit dem Geld auch die Gewissheit, dass er Dir gegeben wird.
Du geht vertrauensvoll in das Geschäft; im festen Glauben daran,
dass Du für Dein Geld den Schrank bekommst;
nicht immer sofort, oft mit Lieferfrist,
aber Du hast ein festes Anrecht, das eingelöst werden wird.
Oder, wenn Du im Bahnhof in einen Zug steigst,
für den am Bahnsteig das Ziel Berlin angezeigt wird,
dann glaubst Du es, steigst ein und zweifelst nicht daran.
Du vertraust darauf, dass das so richtig ist
und der Zug nicht nach München fährt.
In diesen Situationen haben wir gelernt, den Angaben zu vertrauen;
den Versprechungen zu glauben und uns darauf zu verlassen.
In anderen Situationen gehen wir dieses Risiko nicht bzw. nicht so gerne ein.
Wir unterscheiden zwischen vertrauenswürdig und riskant,
also nicht vertrauenswürdig.
Wir richten uns nach unseren bisherigen Erfahrungen:
· Das hat bisher immer geklappt.
· Das hat bisher nicht zuverlässig geklappt.
· Da habe ich noch nicht genügend Erfahrung gesammelt.
Wir sind Unsicher und im Zweifel, wenn wir kein Vertrauen haben.
Wir lassen uns nicht gerne auf Situationen ein, deren Ausgang ungewiss ist.
Im Normalfall misstrauen wir anderen und bauen lieber auf unsere eigene Stärke.
Wir wollen gerne die Kontrolle über die Abläufe behalten,
um vor unliebsamen Überraschungen sicher zu sein.
Wir trauen nur uns selbst, weil wir dann alles in den eigenen Händen haben.
Und wenn es dann doch nichts wird,
dann haben wir für uns die Ausrede,
dass wir es ja eigentlich gar nicht wirklich wollten.
Wenn wir uns aber bei etwas wirklich sicher sind,
dann handeln wir danach, damit auch das eintritt,
was wir erhoffen und anstreben.
Wir denken und sagen zu uns:
‚Wenn ich jetzt damit beginne und etwas dafür tue,
dann werde ich das Ziel auch erreichen’.
Wir gehen Schritte auf das meist noch nicht sichtbare Ziel zu
und im Gehen wird es deutlicher und realer.
Es formt sich wie aus dem Nichts.
Wir sehen, was wir vorher nicht sehen konnten.
Wir erkennen, was wir vorher noch nicht gekannt haben.
In der Bibel gibt es dazu einige Berichte:
In Mt 9,21-22 dachte die blutflüssige Frau:
«Wenn ich Jesus nur berühre, werde ich bestimmt gesund.»
Sie hoffte so stark und glaubte so fest daran,
dass sie es tatsächlich auch tat.
Und Jesus drehte sich zu ihr um, sah sie an und sagte:
«Sei unbesorgt! Dein Glaube hat dich geheilt.»
Im selben Augenblick war die Frau gesund.
In Mk 10,51-52 traf Jesus einen Blinden, der nach ihm rief.
«Warum hast du nach mir gerufen?» fragte ihn Jesus.
«Herr, ich möchte sehen können!»
Darauf antwortete Jesus: «Geh! Dein Glaube hat dich geheilt.»
Sofort konnte der Blinde sehen, und er ging mit Jesus.
Er rief aus Hoffnung und in Gewissheit.
Er glaubte den Erzählungen von anderen.
Er hatte keine Zweifel oder Bedenken.
Er hatte nichts zu verlieren, sondern konnte nur gewinnen.
Er wurde aktiv und überwand seine Ängste.
Er wurde geheilt.
Sein Vertrauen wurde bestätigt.
Er ging aus Dankbarkeit mit Jesus.
Er folgte ihm nach,
weil er ihm vertraute;
weil er ihm noch größeres zutraute,
weil er dadurch mutiger wurde.
Das, was wir von Gott erhalten ist nicht fiktiv oder imaginär.
Es wird und bleibt real. Wir erkennen und sehen es.
In Lk 7,47-50 sagte Jesus über eine Dirne,
die zu ihm ging, bei ihm niederkniete und so sehr weinte,
dass seine Füße von ihren Tränen nass wurden.
«Ihre große Schuld ist ihr vergeben;
sonst hätte sie mir nicht so viel Liebe zeigen können.
Wem wenig vergeben wird, der liebt auch wenig.»
Zu der Frau sagte Jesus: «Deine Sünden sind dir vergeben.»
Da tuschelten die anderen Gäste untereinander:
«Was ist das nur für ein Mensch! Kann der denn Sünden vergeben?»
Doch Jesus sagte zu der Frau:
«Dein Glaube hat dich gerettet! Gehe in Frieden.»
In Lk 17,12-19 begegnete Jesus zehn Leprakranke, die ihm zuriefen:
«Jesus, Meister! Hab doch Erbarmen mit uns!»
Er sah sie an und forderte sie auf:
«Geht zu den Priestern und zeigt ihnen, dass ihr geheilt seid!»
Auf dem Wege dorthin wurden sie gesund.
Wohlgemerkt: Sie bewiesen ihr Vertrauen, indem sie losgingen.
Sie gingen los, obwohl sie noch nicht geheilt waren.
Und weil sie trotzdem gingen, wurden sie geheilt.
Zu dem einen, der zum Danken zurückkam sagte Jesus:
«Stehe auf! Dein Glaube hat dich gerettet.»
Haben sich diese Menschen selbst gerettet,
weil sie im Denken glaubten, dass sie gerettet würden? Nein!
Ein gesundes Selbstbewusstsein ist zwar nicht schlecht,
aber sie wurden geheilt und gerettet, weil sie Jesus und Gott vertrauten;
weil sie sich selbst die Bitte an Gott zutrauten;
weil sie Gott Großes zutrauten.
Weil sie vertrauten, konnte ihr Vertrauen belohnt werden.
Weil sie Gott Vergebung und Heilung zutrauten, wurde es ihnen zuteil.
Weil sie nicht zögerten und zweifelten, konnte es wahr werden.
Wer Jesus und Gott fest vertraut und auf ihn baut,
wer im Vertrauen den ersten Schritt geht,
wer Gottes Versprechungen und Verheißungen nicht als leere Worte,
sondern als zuverlässige Wahrheit, als vertragliche Verpflichtung erkennt,
der kann gewiss sein, dass Gott entsprechend handelt,
dem wird das göttliche Versprechen zuteil.
Gott ist nicht unser persönlicher Wunscherfüller.
Vieles müssen wir selbst tun und leisten;
für vieles müssen wir in Vorleistung treten.
Aber das, was er versprochen hat, das hält er auch.
Nicht immer sofort – wir könnten es oft nicht verkraften,
sondern meist langsam zunehmend, damit wir mitwachsen können.
Im Johannesevangelium sagt Jesus:
«Wer an mich glaubt,
der glaubt in Wahrheit an den, der mich gesandt hat.» (12:44)
«Wer an mich glaubt, der hat jetzt schon das ewige Leben!» (6:47)
«Wer an mich glaubt, wird erfahren, was die Heilige Schrift sagt:
Wie ein Strom wird lebenschaffendes Wasser von ihm ausgehen.» (7:38)
«Wer mein Wort hört und an den glaubt, der mich gesandt hat,
der wird ewig leben.» (5:24)
«Wer an mich glaubt, wird die gleichen Taten vollbringen wie ich,
ja sogar noch größere; denn ich gehe zum Vater.» (14:12)
Tue Dir also selbst den Gefallen und glaube Gottes Zusagen.
Lese sie nach, vertraue ihm und baue darauf!
Nur so kannst Du sie erhalten.
Dein Glaube gibt den Anstoß.
Dein Glaube an Jesus bewegt, verändert und löst.
Gott bewegt, verändert und löst.
