Das Reich Gottes ist inwendig in euch (Lk 17,21)
Hallo Du,
ein Königreich ist ein Reich, in dem sich die Herrschaft des Königs
bis an dessen Grenzen erstreckt. In seinem Land hat er das Sagen.
Das Reich Gottes ist kein vergleichbares weltliches Land,
sondern ein Bereich, in dem er vorherrschend und bestimmend ist.
Jesus sagt:
Das Reich Gottes kann man nicht sehen, wie man ein irdisches Reich sieht.
Niemand wird euch sagen können: ‚Hier ist es!‘ oder ‚Dort ist es!‘
Das Reich Gottes ist inwendig in euch. (Lk 17,20-21)
Wir sind sein Bereich!
In uns sollte Gott vorherrschend und bestimmend sein.
In uns sollte Jesus leben.
Im Geist Gottes bilden wir, gemeinsam mit anderen, das Reich Gottes.
Im Reich Gottes gehören wir (zu) ihm.
Wer das Reich Gottes im Äußeren sucht,
in Selbstbestimmung, Reichtum, Einfluss, Ruhm, Ehre oder Anerkennung,
und sich als König im eigenen Reich fühlt, der kann das Reich Gottes nicht finden.
Wer jedoch in sich geht,
sein selbstbezogenes Denken und Handeln in Frage stellt,
sein Verhalten überprüft und bereit ist, dazuzulernen und sich zu verändern,
der ist auf dem Weg zu Gott, der lässt Gott in sich leben.
Nur durch eine sehr enge Tür könnt ihr in das Reich Gottes kommen.
Der Weg zur Hölle dagegen ist breit und hat ein weites Tor.
Viele entscheiden sich für diesen scheinbar bequemen, (ichbezogenen) Weg.
Aber die Tür, die zum Leben führt ist eng und der Weg dorthin ist schmal.
Deshalb gehen ihn nur wenige. (Mt 7,13-14)
Es ist leicht, mit der Masse mitzugehen.
Wenn ich selbst nicht weiß, was ich will und wo es lang geht,
dann richte ich mich eben nach den anderen.
Da werden schon einige kluge Menschen dabei sein,
die sich nicht in die Irre führen lassen,
die aufpassen und sich im Zweifel laut wehren.
Die Mehrheit wird wohl Recht haben.
Das ist bequem, weil ich selbst nicht aufpassen
und mich nicht für irgendetwas entscheiden muss.
Im schlimmsten Fall sind eben die anderen schuld.
Außerdem habe ich in ihnen eine Entschuldigung.
Was sie tun, darf ich auch tun. Das kann nicht unrecht sein.
Wer aber durch die enge Tür der Selbstprüfung geht
und auf dem Weg in sein Inneres so manche Hindernisse beseitigt,
zum Beispiel Gier und Habsucht, Stolz und Hochmut, Neid und Zwietracht,
Misstrauen, Angst, Minderwertigkeit und Engstirnigkeit,
der geht den schmalen, steinigen Weg der Erkenntnis über sich selbst,
der Erkenntnis über seine eigene Unvollkommenheit und Ohnmacht
und der erkennt, dass er ohne Gott nicht klarkommt.
Nicht, wer mich dauernd ‚Herr‘ nennt, wird in Gottes Reich kommen,
sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. (Mt 7,21)
Alle, die Gottes Willen tun, werden im Reich ihres Vaters
leuchten wie die Sonne. Hört auf das, was ich euch sage! (Mt 13,43)
Wer Jesus dauernd ‚Herr’ nennt
und dennoch weltliche Ziele verfolgt, der hat lediglich Kenntnis von ihm,
aber er hat nicht verstanden, worum es tatsächlich geht,
nämlich unsere völlige Loslösung von Schuld, Abhängigkeit und Ichbezug
und unsere völlige Umwandlung in einen Sohn oder eine Tochter Gottes,
aus denen, wie aus Jesus, sein göttliches, liebevolles Wesen strahlt
und die diese Wesensverwandlung auch in anderen ermöglichen,
die ihnen zeigen, was das Reich Gottes ist und bewirkt.
Kenntnis hilft nicht weiter.
Erkenntnis ist schön und gut. Sie ist ein Licht in der selbstbezogenen Blindheit.
Doch wer Licht gesehen hat, ist noch nicht erhellt.
Ins Licht kommt nur,
wer losgeht und sich ins Licht begibt und sich durchleuchten lässt,
und hell übersichtlich wird es nur um mich und in mir,
wenn alle dunklen Ecken und Nischen ausgeleuchtet und entrümpelt werden
und unter dem Gerümpel das Gute und Strahlende sichtbar wird.
Nicht äußere Unterwürfigkeit bereinigt das Innere,
sondern das Befolgen des Willens und der Hinweise Gottes für mein Leben.
Nur wer seinen Nächsten liebt, der lebt wirklich im Licht.
An ihm lässt sich nichts Anstößiges finden. 1.Joh 2:10
Gottes Reich ist mit einem Bauern zu vergleichen,
der gutes Saatgut auf sein Feld sät, (Mt 13,24)
der die Worte Gottes hört und befolgt,
der liebevolle Gedanken hegt und sein Herz tatkräftig sprechen lässt.
Gottes Herrschaft besteht nämlich nicht in Worten;
sie zeigt sich vielmehr in einem Leben, in dem die Wirkung des Evangeliums
für jeden erkennbar ist. (1.Kor 4,20)
Ich will es euch an einem Beispiel verdeutlichen: Seht euch den Feigenbaum an
oder die anderen Bäume. Wenn sie anfangen zu blühen, weiß jeder,
dass es bald Sommer wird. So könnt ihr wissen, dass Gottes Reich nahe ist,
wenn sich all das (in euch) ereignet. (Lk 21,29-31)
Richtet (also) eure Gedanken (ganz) auf Gottes kommendes Reich
und nicht auf das, was diese Welt zu bieten hat. (Kol 3,2)
Aus ihrem Inneren strahlt Gott,
strahlen Ruhe und Frieden, Besonnenheit und Geduld,
Ausgeglichenheit, Freundlichkeit, Liebe, Güte und Vertrauen.
Aus ihnen strahlt, was Gott in ihnen und durch sie bewirkt.
Wer also anderen Gottes Gebote (Willen) weitersagt und sich auch
selbst danach richtet, der wird im Reich Gottes viel bedeuten. (Mt 5,19)
Wer das Reich Gottes verkündigt, macht es wie ein Hausherr,
der Altes und Neues aus seiner Erfahrung berichtet. (Mt 13,52)
Wer anderen von seinen Erfahrungen aus dem alten und neuen Leben,
von seiner Verwandlung, seiner Zufriedenheit
und von seiner neuen Lebensfreude und dem neuen Lebenssinn erzählt,
der macht anderen Mut, auch diesen Weg zu gehen und Gott kennenzulernen.
Wehe aber den engstirnigen und selbstgerechten ‚Frommen’,
die sich für besser und kundiger halten als andere,
die nicht bereit sind, ihr Denken und Handeln zu prüfen
und durch deren Irrlehren und widersprüchliches Vorbild verhindert wird,
dass andere den Weg zu Jesus und zur Wahrheit über sich selbst finden.
Sie kommen zwar ohnehin nicht in Gottes Reich;
aber – was (viel) schlimmer ist – allen, die hineinwollen,
versperren sie den Zugang. (Lk 11,52)
Ähnlich geht es denen, die anfangen an sich zu arbeiten
und sich dann durch irgendetwas ablenken oder abhalten lassen
oder die immer wieder sehnsuchtsvoll in ihre Vergangenheit zurückblicken.
Sie können Gottes Auftrag nicht ausführen
und das Reich Gottes in sich nicht errichten lassen. (Lk 9,62)
Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder,
kommt ihr nie in das Reich Gottes.
Wer aber so klein und demütig sein kann wie ein Kind,
der ist der Größte in Gottes Reich. (Mt 18,3-4)
Nehmt euch deshalb an ihrem Vertrauen, an ihrer Offenheit, an ihrem Lernwillen
und ihrer Unreflektiertheit sowie an ihrem Gehorsam ein Beispiel.
Sie zweifeln nicht, sondern sie Hoffen.
Sie sind spontan, nehmen dankbar an und freuen sich.
Egal was auch passiert:
Sorgt ihr euch vor allem um das Reich Gottes,
dann wird euch Gott alles andere geben. (Lk 12,31)
Darauf könnt ihr euch verlassen!
Wenn ihr im Inneren gereinigt und von Abhängigkeiten befreit seid,
wenn Gott in euch liebevoll gewirkt und euch verändert hat,
wenn ihr eurer Bestimmung gemäß erneuert worden seid,
dann müsst ihr um nichts mehr kämpfen,
denn ihr wollt nur noch das,
was tatsächlich gut für euch und eure Mitmenschen ist
und das gibt euch Gott gerne.
Ihr werdet alles bekommen,
wenn ihr Gott im festen Glauben darum bittet. (Mt 21,22)
Jeder, der bereit ist, (sich), sein Haus, seine Frau, seine Geschwister,
seine Eltern oder Kinder dem Reich Gottes unterzuordnen,
der wird dafür reich belohnt werden: hier schon, in dieser Welt,
und erst recht in der zukünftigen Welt mit dem ewigen Leben. (Lk 18,29)
Denn es geht allein um das Reich Gottes, nicht um (euer) Essen und Trinken.
Es geht darum, dass Gott jeden annimmt, der zu ihm kommt, und ihn
durch seinen Heiligen Geist mit Frieden und Freude erfüllt. (Röm 14,17)
Durch den Glauben an Christus sind wir dem Tod entrissen und haben
einen Platz in Gottes Reich. (Eph 2,6)
Durch den Glauben an Jesus Christus lebt er in uns. (Joh 17,23.26)
Denkt also daran, dass ihr Gottes Bauwerk und sein Tempel seid, dass
Gottes Geist in euch wohnt! (1.Kor 3,16)
Jetzt habe ich ein neues Leben! Es wird nicht mehr von meinem alten
Ich bestimmt, sondern von dem auferstandenen Christus, der in mir
lebt. Mein Leben auf dieser Erde erhält seinen Sinn durch den
Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der mich geliebt und
sich in seiner Liebe für mich geopfert hat. (Gal 2,20)
Darum:
Kommt her! Euch hat mein Vater gesegnet. Nehmt das Reich Gottes in Besitz,
das er seit Erschaffung der Welt für euch als Erbe bereithält! (Mt 25,34)
Das bedeutet: Gottes Angebot, uns in sein Reich des Friedens
aufzunehmen, besteht auch heute noch.
… Gott hat jetzt einen neuen Tag festgesetzt, an dem er sein
Versprechen erfüllen will. Dieser Tag heißt (für uns, ab) Heute. (Hebr 4,6.7)
