Das Geschehen (1.Mose 12,2)
Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen
großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. (1.Mose 12,2)
Hallo Du,
alles, hängt mit allem zusammen. Wir sind ein Teil von allem.
Wir beeinflussen das Ganze ungewollt oder gewollt.
Das Ganze begegnet uns im Geschehen.
In dem Geschehen, das uns umgibt und besonders in dem, das uns betrifft.
Es trifft uns also indirekt und / oder direkt.
Wir können es als neutral, als positiv oder als negativ empfinden und wir
reagieren darauf gleichgültig, erfreut oder aufgebracht.
Wie gehen wir damit um?
Entweder, wir lassen das Geschehen einfach geschehen.
Dann werden wir immer wieder davon überrascht.
Dann wundern wir uns immer wieder neu über die Auswirkungen, die es in uns
auslöst, die wir aushalten müssen, die uns beeinflussen und ausrichten.
Oder, wir erkennen darin die Konsequenzen unseres eigenen, vergangenen Tuns.
Weshalb erkennen wir sie meistens nicht?
Weil sie zeitversetzt auftreten.
Weil sie als Echo über andere zu uns kommen, die wir als Verursacher sehen,
als Freunde oder Feinde. Gutes nehmen wir dabei gerne von jedem an (auch wenn es
längerfristig nicht wirklich gut ist).
Für Schlechtes geben wir denen gerne die ‚Schuld‘,die als Echo wirken.
Ihnen schreiben wir schnell die Verantwortung dafür zu, dass uns
durch sie Ungemach, Enttäuschung, Qual und Schwierigkeiten entstehen.
Auch, weil wir uns von schädlichen Einflüssen nicht fernhalten.
Auch, weil wir unseren Seelenfrieden nicht verteidigen, ihn nicht vor eigenem Begehren
schützen und auch nicht vor fremden Fangfallen bewahren.
Weil jedes Geschehen uns beeinflusst und ausrichtet, dürfen wir uns darin nicht passiv
treiben lassen, nicht davon mitreißen lassen, uns nicht zum Spielball davon machen lassen.
Auch wenn wir das Gefühl haben, das große Geschehen nicht beeinflussen zu können, wir
können es! Wir können das kleine Geschehen in uns und um uns herum beeinflussen, denn
wir sind ein Teil davon. Damit beeinflussen wir das Ganze indirekt, zeitversetzt.
Wie beeinflussen wir das Geschehen?
Wir sind aufmerksam, leben und erleben bewusst und hinterfragen, was um uns und in uns
und durch uns geschieht.
Wir sehen immer deutlicher die Zusammenhänge, die Hintergründe und unsere Aufgabe
darin und schließlich auch den Schöpfer, der alles erschaffen hat und zusammenhält und uns
dabei beteiligt.
Wir verhalten uns bewusst zum Geschehen, zu den Ereignissen.
Wir überprüfen unsere Einstellung dazu.
Wir engagieren uns für das, was uns wertvoll erscheint und lernen dazu.
Wir distanzieren uns von dem, was uns schädlich erscheint und lernen dazu.
Wir dürfen uns irren. Aus Schaden werden wir klüger.
Gleichgültigkeit und Unachtsamkeit haben schlimmere Folgen, als Fehler.
Angst, Unentschiedenheit und Unentschlossenheit schaden uns und dem Ganzen.
Wir können unseren Teil, unsere Sichtweise, unsere Meinung und Überzeugung, unsere
Gabe nicht mehr einbringen.
Nicht Konformität hilft weiter, sondern Kreativität und Vielfalt.
Nicht Individualität hilft weiter, sondern Toleranz, Respekt und Gemeinsinn.
Krankt ein Teil, krankt das Ganze. Heilt ein Teil, dann heilt das Ganze.
Heile ich, dann werden andere um mich herum auch wieder heil.
Bin ich heil geworden, herrscht wieder Ordnung in meinem Wesen und in meiner Beziehung
mit Gott, habe ich wieder zu mir und meiner Bestimmung gefunden, dann bringe ich mich,
meinen Teil, liebevoll ein,
dann glätten sich die Wogen, dann ist in mir wieder Frieden und Ausgeglichenheit,
wieder Geduld und Liebe und Kraft und Licht,
dann ergänze und veredle und vervollkommne und erhelle ich das Ganze
und beeinflusse das Geschehen positiv, zum Guten für alle,
dann bin ich kein Spielball des Geschehens mehr, sondern Mitspieler, Mitgestalter, Mitverantwortlicher, ein würdiger Mitträger.
Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen
machen, und du sollst ein Segen sein. (1.Mose 12,2)
