Das Gemüt

 

Mein Gemüt ist verzweifelt, ruhelos.

 

In meinem Kopf stürmt es,

Gedanken reißen mich auf und ab,

sie wirbeln, kreisen, – schonungslos, beängstigend.

 

In meiner Seele tobt es.

Meine Gefühle sind in Aufruhr,

   sie nagen an mir, halten mich in Unruhe.

Nichts passt noch zusammen.

Meine Stimmungen schwanken.

Ich schwanke.

Ich bäume mich auf und sinke wieder zusammen,

   wie ein Schiff auf hoher, sturmgepeitschter See.

Meine Seele schreit, – verunsichert, hilflos, hoffend.

 

In meinem Herzen bin ich zerrissen.

Ich bin nicht mehr so, wie ich bin.

Ich suche mich, aber erkenne mich nicht mehr.

Wie bin ich wirklich?

Ich suche meine Basis, meine Liebe, meine innere Ruhe,

   Geborgenheit, Heimat, Schutz, Verständnis, – Umarmung.

 

Ich sehne mich nach neuer Kraft, Behaglichkeit und Wohlbefinden,

   nach zwangloser Geselligkeit, Ungezwungenheit,

   nach Gemächlichkeit und wohliger Gemütlichkeit,

   nach Freundlichkeit, Fröhlichkeit und Liebe.

 

Ich sehne mich nach gemütlicher Wärme, – Herzenswärme,

   nach einem gemütlichen Zimmer, einem behaglichen Heim, –

     danach, zuhause zu sein.

   Nach angemessener Gemächlichkeit, – Entschleunigung,

   nach angenehmer Behaglichkeit, – Entspannung,

   nach lauschiger Bequemlichkeit, – Frieden,

   nach wohltuender Stille, – außen und innen.

 

Trotz aller Bedrohung;

wie schön war doch die Kindlichkeit,

in Vertrautheit und Freiheit, in geborgener Gemütlichkeit.

Fernab von stürmenden, verwirrenden Gedanken,

   von schmerzenden, wühlenden Gefühlen,

   von menschlichem Leid, von Seelenqual, Sorge und Not.

Ich lebte meine Geschwindigkeit, – mich;

Ich konnte mich jederzeit zurückziehen, erholen, einholen, heilen.

 

Himmlischer Vater,

oh könnt’ ich neu die Liebe finden,

liebend schöne Sträuße winden,

liebend geben, – mich, mein Leben,

wieder nach Deiner Liebe streben.

 

Nicht lieben zu können

macht mich sehr schwer –

und darunter leide ich sehr.

Nicht bewusst geliebt zu werden

macht mir ebenfalls Beschwerden.

 

Nur in Deinem warmen Schoß

werde ich gesund, wieder groß.

Nur an deiner gütigen Hand

erkenne ich:

Wir sind trotzdem eng verwandt.

Du liebst mich dennoch, gerade jetzt,

da mein Gemüt – meine Seele ist tief verletzt.

 

Amen.

 

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