Das Brett vor dem Kopf

 

Durch mich kannst du nicht sehen.

Durch mich, kannst du nichts verstehen.

Durch mich wird dir bewusst:

Du bist befangen im Kopf und in der Brust.

 

Du siehst wie durch eine gefärbte Brille.

Deine Brille ist dein vorgeformter Wille.

Du suchst Antworten, aber kennst sie schon.

Mühsal und Blindheit sind dein Lohn.

 

Du bohrst dicke Bretter und willst hindurch sehen.

Du willst durch ein kleines Loch die Welt verstehen.

Du willst erkennen, was hinter dem Brett ist,

doch du siehst im Bohrloch nur Arglist und Zwist.

 

Du suchst nach Liebe, Verständnis und Segen.

Du möchtest so gerne die Welt bewegen.

Du möchtest so gerne die Menschen bekehren

und damit – liebend Gott verehren.

 

Ein Brett vor dem Kopf bedeutet: Unfreie Sicht.

Besteht es aus Unsicherheit, Erwartung oder Pflicht?

Vielleicht aus Ungeduld oder Unverständnis,

aus der ungestümen Suche nach Selbsterkenntnis?

 

Ein jeder geht seinen eigenen Weg.

Sich selbst zu sehen, ist sein Privileg.

Es gibt dabei kein ‚allgemeingültig Richtig‘,

und das gerade, ist so wichtig.

 

Gott geht mit jedem andere Wege.

Er ist der weise und kluge Stratege.

Er führt durch Liebe – zu klarer Sicht.

Seine Gnade, das Dickicht durchbricht.

Er gibt, zu seiner Zeit, Einsicht und Segen,

denn nur Liebe, kann die Welt bewegen.

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