Brief an Wladimir Putin (1. Chr. 22,14)

 

Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken! (1. Chr. 22,14)

 

Hallo Wladimir Putin,

ich schreibe dir diesen Brief, weil wir uns heute Nacht im Traum getroffen haben.

Zunächst wusste ich nicht, was mir der Traum sagen will, was ich damit soll und wie ich

damit umgehe.

Des Öfteren schon habe ich mit Träumen einen Auftrag Gottes bekommen. Ist das wieder

einer? Dieser ginge weit über meinen bisherigen Horizont hinaus.

 

Dennoch zieht es mich an den Computer. Und da finde ich das Bibelzitat: Sei getrost und

unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken! (1. Chr. 22,14)

Das überzeugt und ermutigt mich. Also schreibe ich auch dir einen Himmelsbrief.

 

Du bist ein großer Mann, ich aber nur ein kleines Licht. Dennoch lasse ich mich davon nicht

erschrecken und schreibe in diesem Brief und das was ich im Traum in dir erkannt habe.

 

Das ist zwar verrückt, doch ich kann nicht anders. Ich habe gelernt, Gott zu gehorchen,

weil er sonst nicht locker lässt. Was auch immer aus diesem Schreiben wird, er weiß es.

Und ob dieser Brief jemals zu dir kommt, das überlasse ich ihm. Sein Traum hat uns

zusammengeführt und gegenseitig achten gelehrt.

 

Also: Wir haben uns in dem Traum bei irgendeiner Feier kennengelernt und zufällig

gegenüber gesessen. So sind wir ins Gespräch gekommen. Zunächst über einen deiner

Untertanen, den ich fälschlicherweise als Admiral bezeichnete, der jedoch etwa 1 Monat

vor unserem Gespräch in ein höheres Amt befördert wurde.

Sehr humorvoll und verständnisvoll gingen wir mit dem schleppenden Informationsflusses

zwischen unseren beiden Staaten um.

 

Dieser eher förmliche Einstieg öffnete uns jedoch den Weg in eine verständnisvolle und

zutiefst menschliche Begegnung, bei der ich erkennen konnte, dass du nicht nur der harte,

unnachgiebige und trickreiche Politiker bist, als der du hier im Westen von Presse, Funk

und Fernsehen gesehen wirst. Du bist auch Mensch und Vater.

 

Aufgrund der Gegebenheiten in deinem Land gehst du zwangsläufig andere Wege, als

Politiker in anderen Staaten, doch ihr und deine Aufgabe ist die Gleiche, nämlich Menschen

zu führen, ihnen eine sichere Zukunft zu schaffen und von schädlichen Einflüssen und

Erwartungen fern zu halten. Das erhoffen wir Christenvolk auch von Gott, unserem

obersten Regenten.

 

In allen Ländern gehen Politiker wohl auch Irrwege und Umwege, weil sie es nicht besser

wissen. Hinterher ist man schlauer. Hinterher hat man aus Erfahrung gelernt und macht es

anders. Hinterher haben auch die Geführten eine neue Erfahrung gesammelt, nämlich die:

Politiker sind auch nur Menschen und deshalb fehlbar!

Und wenn sie durch solche Fehler in ihrer Freiheit eingeschränkt worden sein sollten,

erkenne sie, dass Vertrauen und Freiheit als etwas  Kostbares ist, für das man sich auch

angemessen und verantwortlich einsetzen darf. Auch gegen Regierende, die ihre Aufgabe

uminterpretiert haben und nur noch eine kleine Gruppe von treuen Gefolgsleuten bedient.

 

Auch habe ich erkannt, dass du den ach so demokratischen, westlichen Staatsführern ihr

eigenes Verhalten zurückspiegelst. Einige halten dich für hochmütig und machthungrig und

sind es selbst. Manche behaupten gar, durch ihre eigene Brille die richtigeren Wege in eine

goldene russische Zukunft zu sehen. Wählt nicht das Volk die Regierung, damit die ihm dient?

Und wird nicht der oder die wiedergewählt, die ihre Aufgabe gut gemacht haben? Und sind

Demonstrationen und Volksbegehren und jeglicher politischer Widerspruch nicht Anregung

zum Überprüfen des eigenen Tuns und Denkens? Wie kann es sein, dass Andersdenkende

verfolgt und inhaftiert werden, wenn sie auf politische Schachstellen hinweisen? Wer nicht

offen bleibt für Hinweise und Anregung anderer, der schaufelt sich sein eigenes Grab.

 

Der Abgasskandal in Deutschland zeigt, dass wir  in einer Wirtschaftsdemokratie leben, die

man auch Wirtschaftsdiktatur nennen könnte. In ihr bilden Wirtschaft und Politik und ein

Machtmonopol, das mit betrügerischen Methoden weltweit hohe Gewinne macht, auch zum

eigenen Vorteil. Das geht an den Interessen der Bürger vorbei. Es ist wohl überall so, dass

sich Menschen nach mehr Sicherheit, Frieden, Freundschaft, gelingende Gemeinschaft,

liebevollen Umgang und Ehrlichkeit sehnen. Da könnten die Politiker und du ein gutes

Vorbild sein.

 

Ich weiß: Wirtschaft muss sein. Sie gibt Arbeit und Brot. Sie gibt den Menschen eine Aufgabe

und einen Wert. Sie erleben, dass ihr Können und Wissen in der großen Volksgemeinschaft

gebraucht werden. Arbeit gibt ihnen die Möglichkeit, sich in die Gemeinschaft einzubringen,

sich darin zu bewähren, in ihr Sinn zu finden und darin persönlich zu wachsen. So wie du in

deiner und ich in meiner Aufgabe.

 

Wollen wir im Grunde nicht alle das Gleiche? Sind wir nicht alle, wie in einer großen Familie

alle aufeinander angewiesen? Erfordert Unterschiedlichkeit nicht immer wieder vertrauensvolle

Verständigung?

 

Bei der Verabschiedung im Traum haben wir uns vertrauensvoll und freundschaftlich die

Hand gereicht und dabei hast du frei und herzlich gelacht, was man von dir so nicht kennt.

Im Fernsehen sieht man dich eher steif und verkniffen. Dann hast du mir völlig unerwartet auf

eine Serviette geschrieben, wie ich dich erreichen kann und mir einen Schlüssel geschenkt,

von dem ich nicht weiß, in welches Schloss er passt. Vielleicht ist es der Schlüssel zu deiner

Mitmenschlichkeit? Ich würde mir wünschen, es wäre symbolisch der Schlüssel zu deinem

Herzen, das ich mit meinem Brief ein wenig für die Liebe geöffnet habe.

 

So wünsche ich auch dir für deinen Weg Gottes Wort:

Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken!

 

Mit Grüßen an deine Frau und deine Kinder

in Hochachtung und Freundschaft

 

Harald Sigle

 

P.S.

Mich findest du über meine Homepage: www.himmelsbriefe.de

 

 

 

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