Beeinflussung

 

Hallo Du,

ich, die Be-ein-fluss-ung versuche Dich immer wieder,

aktiv oder passiv.

Ich möchte in Dich einfließen, Dich von Dir ablenken,

Dich für fremde Interessen einnehmen.

Ich möchte Dein Denken verändern und neu ausrichten.

Ich möchte erreichen, dass Du im Sinne eines anderen handelst.

 

Ich dränge mich in Deine Gedanken, Werte und Vorstellungen,

mache mich dort breit und verankere mich darin.

Dadurch bewirke ich, dass Du das denkst und tust,

was andere von Dir erwarten und wollen.

 

Damit Du das nicht merkst, komme ich meist durch die Hintertür

und verstecke mich zwischen anderem,

erwecke in Dir Hoffnungen,

nutze Komplimente, Lob, Geschenke und Andeutungen

und verbinde sie mit direkten oder indirekten Versprechungen,

die ich natürlich nicht halten muss.

Ich will nicht offen, ehrlich und direkt sein,

weil ich so mit einem Nein abgelehnt werden könnte,

weil ich Deine Hilfsbereitschaft ausnutzen möchte,

weil ich Deine Anpassung erwarte und

weil ich mir meiner Unlauterkeit bewusst bin.

 

Aber:

Ich bin für Dich nicht nur Versuchung, sondern auch Hilfe.

In Deiner Re-aktion auf die Beeinflussungsversuche der anderen

und in deren Re-aktion auf Deine Beeinflussungsversuche

kannst Du Betroffenheit, Beleidigung, Verletzung und Rückzug erkennen.

Das hilft Dir, Dich stärker vom Wollen anderer abzugrenzen

und die Übertragung Deines unwürdigen Wollens auf andere zu beenden;

das hilft Dir, Dich und Dein Verhalten zu ändern

und Deine Mitmenschen so anzunehmen, wie sind,

ohne sie verändern zu wollen.

 

Bedenke bitte, dass jedes Lebewesen das Recht hat zu sein,

so zu sein, wie es gerade ist und wie es sein möchte,

auch wenn es sich Deiner Meinung nach falsch verhält,

auf Abwegen ist oder sich im Negativen befindet.

 

Vertraue darauf,

dass auch dieses Wesen dadurch seinen Weg finden wird,

um sein Leben zu bewältigen und zu meistern.

Es braucht dazu Zeit, Ruhe und Besinnung.

Erst wenn es sich an Dich wendet und Dich um Hilfe bittet,

erst dann kannst Du Deine Meinung offen und ehrlich sagen,

sagen, was Du in diesem Falle tun würdest, mehr nicht.

Damit hat der andere die Möglichkeit,

darüber nachzudenken, ob es zum eigenen Weg passt,

es eventuell anzunehmen und zu tun

oder es zu lassen.

 

Benutze bitte immer die Vordertür und klopfe vorher an,

frage ob Du willkommen bist

und akzeptiere,

wenn die Tür des anderen für Dich verschlossen bleibt.

 

 

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