Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir! (Ps 130)
Herr, Gott,
in der Tiefe meiner Not überwinde ich mich,
meinen Stolz, meine Scham, mein Zweifeln,
und suche wieder deine Nähe, dein Erbarmen,
denn du scheinst mir fern zu sein, unnahbar.
Ich rufe, ich schreie, ich flehe ich dich an und bitte dich,
sehe doch mein stummes, verlorenes Weinen
und höre meine erschöpfte, brechende Stimme.
Ich weiß nicht mehr weiter. Herr hilf! Zeige dich wieder!
Wie konnte es nur so weit kommen?
Wer hat mich von dir entfernt?
Was hat mich geblendet und verführt?
Wer hat mich in diese verzweifelte Lage gebracht?
Ich bin voller Unruhe und fühle mich getrieben.
Wehe mir. Ich kann kaum noch schlafen.
Meine Gedanken kreiseln. Mein Kopf brummt.
Mir ist heiß und dennoch habe ich kalte Füße.
Mein Magen ist verkrampft, meine Seele verhärtet.
Meine verworrene, missliche Lage treibt mich um.
Meine Freunde meiden mich. Wer steht mir noch bei?
Weise DU mir den Weg! Bei dir ist doch Vergebung.
Ich hoffe auf dich, auf deine Güte und Gnade.
Ich möchte wieder auf deine Führung bauen.
Geleite mich doch wieder in Freude und Frieden
durch dein rettendes Wort und deine Liebe.
Hole mich zurück in deine väterliche Obhut,
damit ich dir Dank und Treue erweise.
Meine Seele sehnt sich nach dir und wartet
auf deine Befreiung, auf deine Errettung.
Amen.
Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine Stimme!
Lass deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens! (Ps 130, 1-3)
