Anerkennendes Staunen

 

Hallo Du,

wann hast Du zum letzten Mal so richtig gestaunt?

Weißt Du überhaupt noch, wie Staunen geht?

 

Ich staune jeden Tag mehrmals.

Ich staune über Dinge, die mir passieren,

die aber gar nicht passieren dürften.

Ich staune über Dinge, die ich einfach weiß,

obwohl ich sie gar nicht wissen kann.

Ich staune über Dinge, die ich gut mache,

obgleich ich keine Ahnung habe, wie es geht.

Ich staune über „Zufälle“, die sich im richtigen Moment ereignen,

die mein Fühlen, Denken und Handeln plötzlich sinnvoll machen.

Ich staune über ‚meinen Schutzengel’

der mich schon häufig vor Schlimmem bewahrt hat.

Ich staune über Zusammenhänge,

die sich scheinbar wie von selbst zusammenfügen.

 

Es geschehen wunderbare Ereignisse um mich herum,

die ich überhaupt nicht erwartet habe

und die ich auch nicht erwarten konnte,

ja, die ich jemals für möglich gehalten hätte.

Das ist mir früher nicht so gegangen,

oder, ich habe es damals einfach nicht bemerkt.

 

Wie dem auch sei,

ich finde es toll, diese Wunder wahrzunehmen

und jedes Mal, wenn so etwas geschieht,

danke ich meinem Schöpfer dafür,

dass er alles so wunderbar regelt,

viel besser, als ich es jemals hätte tun können.

 

Dieses Staunen verwandelt sich und mich immer mehr.

Aus einem skeptischen Erstaunen,

wird ein verwundertes Bewundern,

ein beeindrucktes Bestaunen,

ein anerkennendes ‚daran Glauben’,

fast schon ein ‚sich darauf verlassen’.

 

Solange ich mein Leben selbst geplant habe,

gab es keinen Raum für Überraschungen,

weder für die angenehmen

und ganz besonders keinen für die unangenehmen.

Das Angestrebte und Erwartete wurde,

mit weniger oder mehr Krafteinsatz erreicht –

oder, wenn es sein musste, erzwungen.

 

Ich habe es weit damit gebracht.

Letztlich so weit, dass ich erkennen konnte,

dass dies ein absolut falscher Weg ist,

   der uns und andere verletzt,

   auf Dauer überfordert,

   in die Irre führt

   und krank macht.

 

Es ist viel schöner, eleganter und leichter,

mit der natürlichen Welle der Gegebenheiten zu surfen,

als die Welle selbst zu erschaffen, um darauf surfen zu können.

Es ist viel schöner, eleganter und leichter,

Gott seine Aufgaben selbst machen zu lassen

und das freudig und dankbar zu erkennen und zu nutzen,

was er uns als Aufgabe für unsere Gaben gibt.

Seitdem ich immer weniger meinen eigenen Willen durchsetze,

komme ich aus dem Staunen und Wundern kaum noch heraus.

 

Ich bin erstaunt und überrascht darüber,

dass Gott in allem Gutes bewirkt

und dass er auch mich als Werkzeug benutzt,

Gutes zu tun und tun zu können.

Und,

ich bin noch mehr darüber erstaunt und überrascht,

dass das bisher so wenige Menschen herausgefunden haben,

obwohl es doch so einfach ist.

Aber ich wünsche mir und Dir,

dass auch Du es bald herausfinden wirst.

 

Dazu braucht es nur Eines:

Ein gerüttelt und geschütteltes Maß an Gottvertrauen.

 

Herr, ich staune gerne darüber, was Du alles kannst!

 

 

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