Anders sein – und das ist gut so!
   (Mk 4,26; HfA)

 

Hallo Du,

wenn ich mich manchmal mit anderen vergleiche,

stelle ich immer wieder fest, dass ich anders bin.

 

Nun gut, in den Körperfunktionen unterscheiden wir uns weniger,

dafür aber in anderem umso mehr, z.B.:

Im Denken und in der Empfindsamkeit,

in den Ansichten, Einstellungen und Sichtweisen,

in den Lebenserfahrungen und Schlussfolgerungen,

im Planen, Wollen und Beabsichtigen,

in den Begabungen und im Tun,

im Fühlen, Mitfühlen und Erkennen,

im Lieben und im Leiden,

im Wesen und bewussten Sein,

im Gottvertrauen und in der Zuversicht.

 

Ich freue mich über Gemeinsamkeiten, sie bestätigen und verbinden.

Aber ich freue mich auch über die Unterschiedlichkeiten,

in denen wir uns ergänzen können.

 

Wie langweilig und ungesund wäre es, wenn wir alle gleich wären?

 

Und doch gehört Mut dazu, Selbstbewusstsein,

anders zu sein und zu bleiben, eigen zu sein!

 

Vor ein paar Tagen bin ich an üppig blühenden Feldern

mit unterschiedlichsten Pflanzen vorbeigekommen

und wie gebannt stehengeblieben.

Der ungewohnte Anblick, ihre Buntheit und das Summen und Brummen darin

faszinierten mich, berührten mich, erfreuten mich.

Hier war Leben in Fülle. Hier war etwas stimmig. Hier war eine Seelentankstelle.

Hier konnte ich die Schönheit der Vielfalt genießen.

 

Oh, könnte doch alles so beruhigend, erfüllend und friedlich sein.

 

Eigentlich bringt Vergleichen ja nichts, außer, man erkennt,

dass man ein abgestumpftes Innenleben hat,

das Erfrischung und Aufmunterung braucht,

Abwechslung und Erneuerung,

Weite, Leichtigkeit und Gelassenheit,

Sonne, Licht, Regen und Wind,

vielleicht sogar auch Blitz und Donner,

bestimmt aber Offenheit, Buntheit, Anregung und Ergänzung,

wahrscheinlich auch belebende Gemeinschaft und eine erneuerte Verbindung mit Gott.

 

Herr,

möge unser Inneres stets hell und bunt sein, belebend und erfreuen für andere.

Helfe uns, wieder zu innerer Harmonie und Eintracht zu kommen, zu fester Verbundenheit

mit dir.

 

Herr,

lasse uns weise werden und erkennen, was für unser Seelenheil wichtig ist.

Decke in uns verborgene Ungereimtheiten und Widersprüche auf,

auch Unzufriedenheit und Enttäuschung, damit wieder Lebensmut entsteht.

 

Herr,

fülle uns überfließend mit deiner Liebe an,

damit wir erniedrigendes Vergleichen aufgeben

und uns selbst so annehmen, wie du uns gewollt hast.

 

Herr,

lasse uns auch für unsere Schwächen dankbar sein,

in denen wir zulassen, uns von dir berühren und erweitern zu lassen.

 

Helfe uns, das zu tun, was wir in Liebe tun können

und auch dabei, dir vertrauensvoll zu überlassen, was wir nicht vermögen

 

Stärke unsere Zuversicht in dein weises und vorausschauendes Wirken

und lasse uns immer wieder deine Liebe und Güte erkennen,

die uns in Vielfalt und Buntheit und im Glauben begegnet.

 

Sei du unsere Tankstelle für Mut, Kraft und Zuversicht,

für Offenheit, Vertrauen und Lebensfreude.

 

Wenn ich mich manchmal mir anderen vergleiche,

stelle ich immer wieder fest, dass ich anders bin.

Auch, weil du mich gerufen hat und ich zu dir finden konnte.

Auch, weil ich mich, andere und das Leben nun mit anderen Augen sehe.

Auch, weil nun Frieden und Gelassenheit und Gottvertrauen mich erfüllen.

Und das ist gut so!

 

Danke dafür. Amen.

 

Gottes Reich kann man vergleichen mit einem Bauern und der Saat,

die er auf sein Feld gesät hat. (Mk 4,26; HfA)V

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