Am Anfang war das Ja

 

Hallo Du,

am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde,

danach die Pflanzen, Tiere und Menschen,

dann ruhte er sich aus und betrachtete sein Werk.

Es gefiel ihm

   und es war gut so, so wie es war.

 

Nicht alles war perfekt,

jedenfalls nicht auf den ersten Blick,

und er hatte sich große Mühe gegeben

   es genau so zu erschaffen,

obwohl er es auch anders hätte machen können,

aber es war gut so, genau so!

 

Die Menschen, nach seinem Bild geschaffen,

sollten auch noch etwas zu tun haben.

Sie sollten nicht nur überleben,

sie sollten auch leben lernen,

lernen, was es heißt,

einen freien Willen zu haben,

zu gestalten, zu erschaffen, zu erziehen,

versucht und verführt zu werden,

dankbar und demütig zu sein

und

zu lieben und sich lieben zu lassen.

Sie sollten lernen was es heißt,

Verantwortung zu tragen,

verantwortlich zu sein für sich selbt,

für ihren Nächsten und die für Natur,

die Gott ihnen anvertraut hat.

 

Die Schöpfung sagt

‚Ja’ zum Leben,

‚Ja’ zur Natur

und ‚Ja, Ja, Ja!’ zum Menschen,

der oft von sich glaubt, nicht perfekt zu sein

   und den Anforderungen nicht zu genügen.

In der Schöpfung bejaht Gott sich selbst

   und das sollte uns trösten und Mut machen,

denn wir sind ein Teil von ihm.

 

Sagen wir auch ‚Ja’ zu uns?

Immer?

Warum hadern und zaudern wir?

Was macht uns unsicher?

 

Wer sind wir?

Was macht uns aus?

Was ist unser Auftrag?

 

Die Antworten auf alle Fragen liegen in uns.

Wir müssen uns nur selbst entdecken,

uns Zeit nehmen zur Besinnung,

eine Reise durch unser Sein antreten,

mit unseren Gefühlen und Meinungen,

Einstellungen und Werten sprechen,

unsere Ängste und Hoffnungen kennenlernen

und so unser Wesen erkunden.

 

Wir können nur aus uns heraus leben,

uns öffnen und geben mit dem,

was wir sind, haben und können,

was wir denken, fühlen und tun.

In uns hinein zu leben hieße,

   uns zu verschließen,

uns zu schämen, dass wir sind,

unser Licht zu verstecken

   und im Dunkel umherzuirren,

ohne Orientierung, weit weg von Gott.

 

Niemand kann dauerhaft

   ohne Licht und ohne Liebe sein,

   ohne Gott und ohne Gemeinschaft,

   ohne Sinn und ohne Wachstum;

er würde sterben und doch leben,

er wäre Tod

   und würde sich doch durchs Leben quälen,

   voller Sehnsüchte und Hoffnungen,

   ohne Mut und Gottvertrauen,

   ohne den Glauben an sich selbst.

 

Viel schöner ist es,

sich am Leben zu erfreuen,

es bedingungslos anzunehmen und zu bejahen.

Zu entdecken, was es bereithält,

zu nehmen, was es bringt,

teilzunehmen und es zu genießen,

sich zu zeigen und einzubringen,

sich zu leben und zu geben,

sich zu verschenken und zu verschwenden

ans Leben, an Gott, –

ihm zur Ehre.

 

In unseren Erfahrungen begegnen wir uns selbst,

unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten,

unsere Schranken und Grenzen

unserer Freude und unserem Leid,

unserer Angst und unserem Mut,

unserer Stärke und unserer Schwäche

und immer begegnen wir darin auch Gott,

der uns führt und begleitet,

der uns hilft, über uns hinauszuwachsen,

ihm entgegen.

 

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