Am Anfang ist das Wort (Joh 1,1-4)
Hallo Du,
kannst Du dir vorstellen,
wie das Leben ohne Sprache wäre,
wie das Lernen ohne Worte,
wie das Denken ohne Wortbedeutung wäre?
Es wäre ein Nachmachen und Ausprobieren,
ein sich immer wieder neu durchwursteln
durch Probleme und Schwierigkeiten,
ein für jeden Menschen wieder „bei Null beginnen“.
Es wäre mühsam, anstrengend und frustrierend.
Wie gut, dass es Worte gibt,
dass man fragen kann,
dass es sprachliche Erklärungen, Hinweise und Hilfestellungen gibt,
dass man hören kann, welche Erfahrungen andere gemacht haben,
dass es Bücher oder Internet gibt, wo man etwas nachlesen kann.
Radio, Telefon, Bücher, Briefe und Mails wären nicht möglich.
Wissensvermittlung und Schule wären nicht möglich.
Gedanken- und Meinungsaustausch wären nicht möglich.
Liebe Worte, Liebesworte könnten nicht gesagt werden.
Das ist unvorstellbar!
Worte und Sätze sind
die wichtigsten Brücken zwischen den Menschen.
Sie verbinden Individuen zu Gemeinschaften.
Sie sind Grundlage menschlicher Beziehung.
Sie sind vielfältige Ausdrucksform für unseren Geist,
für unseren Verstand, für unsere Gefühle und unser Wollen.
Sie lassen uns erkennen, was in anderen Menschen vorgeht
und sie helfen uns, uns verständlich zu machen.
Auch wenn die Wortsprache nur ein Bruchteil unserer Kommunikation ist,
so hat sie als Träger von Informationen doch eine sehr wichtige Funktion.
Wir denken in Worten und deren Sinninhalt.
Wir lernen ganz besonders über das Sehen und Hören.
Wir lernen, weil wir darauf vertrauen,
dass das, was wir sehen und hören wahr ist.
Wir lernen nichts, wenn wir den Informationen
oder deren Überbringern nicht vertrauen.
Deshalb sind wir so ‚konstruiert’,
dass wir glauben, was wir sehen oder hören.
Wir nehmen es auf und verbinden es mit dem,
was wir bereits gespeichert haben.
Was wir aufnehmen, wird für uns zur Tatsache.
Unser Unterbewusstsein prüft dabei nur grob, ob es „wahr“ ist,
denn der Wahrheitsgehalt ist meist nicht prüfbar.
Unsere wichtigste menschliche Eigenschaft
ist unsere Anpassungsfähigkeit an Gegebenheiten.
Dazu müssen wir offen sein,
besonders für neue Informationen.
Und weil das so ist wie es ist,
weil wir so gemacht sind,
deshalb glauben wir, was wir hören!
Wir vertrauen auf die Richtigkeit,
und unterstellen keine böse oder manipulative Absicht,
keine Teil-, Falsch- oder Fehlinformation.
Wir glauben sogar der Werbung, obwohl wir wissen müssten,
dass dort schamlos übertrieben und verschwiegen wird.
Damit lässt sich feststellen:
Glauben kommt vom Hören!
Das, was ich höre glaube ich.
Das, was ich höre, beschäftigt mich.
Das, was ich höre, beeinflusst mein Denken und richtet mich aus.
Das, was ich höre, beeinflusst und veranlasst mein Verhalten und Tun.
Also ist es wichtig,
wie wir mit uns selbst umgehen;
welche Selbsthygiene wir betreiben,
was wir sagen und denken.
Also ist es dringend erforderlich, die Informationen,
die wir zulassen und aufnehmen vorher zu filtern.
Belastende oder vergiftende Aussagen
werden nicht mehr zugelassen.
Halbwahrheiten sind halbe Lügen;
sie werden nicht mehr akzeptiert.
Negative Reaktionen werden durch Fremdaktionen ausgelöst
und kommen nicht aus unserer Mitte.
Ich reagiere also nicht mehr nach außen,
sondern ich beachte meinen inneren Impuls,
gehe seiner Ursache nach, decke sie auf und lege sie ab.
Hier gilt es für uns alle, Selbstdisziplin zu üben in dem,
was wir denken und sagen,
was wir lesen,
was wir uns anhören,
was wir uns im Fernsehen ansehen,
weil wir es sonst glauben und uns danach richten,
auch wenn wir wissen, dass es nicht wirklich so ist.
Unser einziges Maß der Informationsbewertung ist,
ob uns die Information frei macht oder einengt und bindet,
ob sie uns belastet oder weiterhilft,
ob sie uns wachsen lässt oder verängstigt und hemmt,
ob sie uns erfreut oder schadet.
Dazu brauchen wir unsere Antennen,
unser unbewusstes Gespür,
unsere Körperreaktionen,
unseren Verstand,
unser Gefühl,
unsere Erfahrung
und unser Gewissen.
Dazu brauchen wir den Metablick,
den Blick von außen auf uns selbst
und nicht den getrübten und verengten Blick
aus den Schwierigkeiten heraus.
Wir umgeben uns gerne mit Menschen,
die zu uns aufschauen, die uns bewundern,
die uns Aufmerksamkeit und Anerkennung geben
die uns schmeicheln,
und übersehen dabei, dass diese Menschen das oft nur tun,
um genau das von uns zu bekommen.
Diese Menschen hemmen unsere Entwicklung.
Viel besser ist es, sich mit Menschen zu treffen,
von denen wir etwas lernen können und wollen,
die in ihrer Entwicklung weiter sind als wir selbst,
denen wir vertrauen und glauben,
denen wir gerne zuhören,
von denen wir uns gerne anregen lassen.
Suche Dir also die Menschen gut aus
mit denen du dich triffst,
denen du zuhörst, denen du glaubst.
Suche dir die Bücher gut aus, die du ließt.
Suche dir die Fernsehsendungen und Filme gut aus,
die du dir ansiehst und anhörst.
Suche dir die Arbeitsumgebung gut aus,
der du dich aussetzt, in die du dich einbringst.
Es geht darum,
sich nicht selbst zu beschmutzen,
sich nicht beschmutzen zu lassen,
un-schuldig zu bleiben,
im Herzen rein zu sein, zu bleiben oder zu werden.
Es geht darum,
die innere, anständige Stimme wahrzunehmen und auf sie zu hören.
Es geht darum,
das Edle, Ehrliche, Liebevolle und Gute in sich zu entdecken.
Es geht darum, Jesus in sich zu entdecken.
Es geht darum, Gott in sich zu entdecken.
Joh 1,1-4 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott,
und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht,
was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
