Achte auf deine Gedanken und Gefühle  (Spr. 4,23;HfA)

 

Hallo Du,

was ist für dein Leben wichtig?

 

Natürlich, dass du gesund bist,

dass du ein schützendes Dach über dem Kopf hast,

dass du genug zu essen hast,

dass du geliebt wirst,

dass du Freundinnen oder Freunde hast,

dass dein Leben und dein Tun einen Sinn haben.

 

Das und noch anderes ist alles richtig,

   doch die Bibel setzt einen Schwerpunkt auf die Gedanken und Gefühle.

 

In Sprüche 4,23 (HfA) steht:

„Was ich dir jetzt rate, ist viel wichtiger als alles andere:

Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben!“

 

Ein Beispiel aus der Hauskreisarbeit mag diese Aussage bestätigen:

Da berichtet ein Teilnehmer von seinen Schwierigkeiten bei der täglichen Arbeit,

dem Hochmut von Vorgesetzten und der Unsicherheit seines Arbeitsplatzes.

Alles was er sagt drückt Sorge, Furcht und Angst aus.

Beim Erzählen wird er immer aufgeregter, seine Stimme ist leidend und fast weinerlich,

körperlich und seelisch verkrampft er zunehmend.

Es ist deutlich zu hören, zu sehen und zu spüren,

   dass die Erzählung, das Zurückdenken in unangenehme Situationen,

   seine Gefühle aufwühlen und dass seine Gedanken ihn gefangen nehmen.

Seine Gedanken führen ihn in vergangene unangenehme Situationen zurück,

   die ihm beim Erzählen völlig real vorkommen.

 

Ich unterbreche ihn, halte einen Moment seine Hand und bemerke, wie er innerlich

wieder ruhiger wird. Dann frage ich ihn nach seinem schönsten Urlaubserlebnis.

Gerne geht er darauf ein. Jetzt erzählt er völlig frei, fließend und begeistert,

geradezu ansteckend, von seinen Erlebnissen.

 

Der Mensch ist plötzlich wie ausgetauscht.

Eben war er noch ängstlich, griesgrämig, unsicher und verbittert;

jetzt ist er freudig, lebensbejahend, zuversichtlich und voller Freude.

 

Was ist geschehen? – Er hat nur an etwas anderes gedacht.

 

Daran kann man gut erkennen,

welchen Einfluss unsere Gedanken auf unser Befinden und damit auf unser Leben haben

 und dass unsere Gefühle dem folgen, was wir Denken oder mit was wir uns beschäftigen.

 

Oft werden unsere Gedanken von dem bestimmt, was wir sehen, lesen, hören, erleben.

Wir beschäftigen uns damit und suchen die Verbindung zu unserem Leben.

Wir versuchen das Aufgenommene zu verstehen, um daraus zu lernen.

Wir beschäftigen uns immer wieder mit Situationen, in die wir nie kommen werden

   und mit Dingen und Zusammenhängen, auf die wir keinen Einfluss haben.

 

Wer sich dabei beobachtet, erkennt,

   dass sich dabei seine Gedanken verselbständigen

   und je unlösbarer die Zusammenhänge werden,

   desto mehr kreiseln die Gedanken, um vielleicht doch noch eine Lösung zu finden.

Die einzig hilfreiche Lösung jedoch ist,

   die eigenen Gedanken vom verkrampften Denken loszulösen

   und sich mit erfreulichen oder relevanten Dingen zu beschäftigen

   oder sich, ohne zu denken, einfach zu erfreuen und das Sein zu genießen.

 

Aber, wir müssen unsere Gedanken und Gefühle

   nicht von äußeren Einflüssen und Umständen bestimmen lassen.

Wir haben die Möglichkeit bewusst auszuwählen, was wir aufnehmen und denken.

Wir müssen nichts Negatives lesen oder keine aufwühlenden Nachrichten hören.

Wir müssen uns nicht mit Dingen beschäftigen,

   die uns nichts angehen oder die wir ohnehin nicht lösen können.

Wir müssen Gesagtes nicht auf die innere, ichbezogene Goldwaage legen

   und unsere gekränkte Meinung dazu leidend kundtun.

Wir können uns aussuchen, womit wir uns beschäftigen und was wir fühlen.

Wir können unsere Gedanken ganz bewusst

   auf die vielen, schönen, kleinen Dinge am Rand unseres Lebensweges richten,

   die wir im Blick auf Großes oder Unerreichbares gerne übersehen

   und uns daran erfreuen.

 

Sich selbst lieben heißt auch, darauf zu achten,

   was wir in uns reinlassen und worüber wir uns Gedanken machen,

   denn sie beeinflussen uns ständig und bestimmen die Ausrichtung unseres ganzen Lebens.

 

Im Brief an die Philipper (4, 8) empfiehlt Paulus:

„Richtet eure Gedanken ganz auf die Dinge, die wahr und achtenswert,

gerecht, rein und unanstößig sind und allgemeine Zustimmung verdienen;
beschäftigt euch mit dem, was vorbildlich ist und zu Recht gelobt wird.“

 

Der Mann wusste, wovon er spricht.

In der Ausrichtung auf Jesus Christus wurde sein Denken und Fühlen,

   und damit sein Leben, völlig verändert.

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