Himmel, Tor, Wolken, Paradies

 

 

Aus dem Paradies … in das Paradies

 

1. Garten Eden

Am Anfang war nur Gott und außer ihm war nichts anderes, denn alles andere war

noch in ihm. Und er gestaltete das Nichts. Er öffnete den unendlichen Raum, streute

Materie hinein und gab allem seine Ordnung, die sich in Energie, Bewegung, Zeit und

einem Naturgesetz ausdrückt. Und entsprechend der göttlichen Ordnung beeinflussen

sich Raum und

Materie gegenseitig, und auch die Materie mit der Materie. Und in diesem unendlichen

Universum erschuf Gott auch die Erde mit einem Himmel. Er ließ in deren Boden Gras

und Kraut aufgehen, das Samen bringen sollte, und auch fruchtbare Bäume, die ein

jeder nach seiner Art Früchte tragen sollten, in denen ihr Same ist.

Und Gott machte für die Erde zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere,

und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne. Und Gott setzte sie

an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde und den Tag und die Nacht

regierten und schieden Licht und Finsternis.

 

Danach schuf Gott große Walfische und alles Getier, das da lebt und webt, davon das

Wasser wimmelt, ein jedes nach seiner Art, und alle gefiederten Vögel, einen jeden

nach seiner Art. Alles sollte fruchtbar sein und sich vermehren.

Und auch die Erde brachte lebendiges Getier hervor, ein jedes nach seiner Art: Vieh,

Gewürm und Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art.

 

Und schließlich schuf Gott den Menschen nach seinem Bilde. Da aber Gott keinen

leiblichen Körper hat, sollte dieses Geschöpf ein Spiegelbild seiner Herrlichkeit sein.

Es sollte seine Liebe, Geduld und Güte, seine Freundlichkeit, Vergebungsbereitschaft

und Treue widerspiegeln, eben sein göttliches Wesen. Dieses Wesen mit Verstand und

Kreativität, mit Fühlen und Denken, mit eigenem Wollen und Sprechen, sollte mit

seinem gesamten Verhalten und Sein auf die Güte und Gnade des Schöpfers hinweisen,

auf Gott, der ihn so gut gemacht hat.

Er gab dem Menschen Entscheidungskraft und er übergab ihm die Verantwortung für

alles, für die Fische im Meer und für die Vögel unter dem Himmel und für das Vieh und

für alle Tiere des Feldes und alles Gewürm, das auf Erden kriecht, damit sie lange ihre

Freude daran haben. Und er hoffte auf eine verantwortungsbewusste und liebevolle

Fürsorge und eine weise Verwaltung durch die Menschen in enger Verbindung mit ihm.

 

Und auf dieser Erde gestaltete Gott einen besonderen Ort der Vollkommenheit, der

Ausgewogenheit und Seligkeit. Er, der der Herr über alles ist, formte den ganz

besonders schönen und fruchtbaren Garten Eden, in dem er mit den Menschen

wohnen wollte. Dieser Garten war absolut vollkommen. Er war von überwältigender

Schönheit, einwandfrei, ideal, makellos, meisterhaft, perfekt, untadelig, unüber-

trefflich völlig vollendet. In ihm lebte der Mensch selig, beglückt und zufrieden.

In diesem Garten herrschten ideale Gegebenheiten und allerbeste Voraussetzungen

und Möglichkeiten zur Entfaltung. Dort war alles märchenhaft, wunderbar, zauber­

haft, ja paradiesisch, göttlich, himmlisch und herrlich. In diesem Garten fand Gottes

Schöpfung ihre Vollendung. Und Gott brachte Adam und Eva, die er erschaffen hatte in

diesen Garten. Und er ließ darin alle Arten von Bäumen wachsen, auch Bäume, die

köstliche Früchte trugen und er ging dort gerne spazieren. Dieser Garten war wie das

Paradies. Er war das Paradies. Alles war vollkommen und in Harmonie. Man lebte dort

wie im Himmel. Es war alles vorhanden, was der Mensch wirklich brauchte, und alles,

was er nicht braucht, war auch nicht vorhanden. Und obwohl Adam und Eva nackt

waren, hatten sie doch alles, was sie brauchten, nämlich ein Zuhause, Gemeinschaft mit

ihrem Schöpfer, Sicherheit, gegenseitiges Vertrauen, Wärme, Nahrung, Gesundheit und

Wohlbefinden. In diesem Garten Eden war der Mensch gesegnet mit Seligkeit, mit der

ewigen Gegenwart Gottes.

 

In der Mitte des Gartens ließ Gott zwei besondere Bäume wachsen, den Baum des

Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Und er sagte den beiden

Menschen: „Ihr dürft den Garten nach Herzenslust erkunden und nutzen, alles dient

euch zur Freude und auch als Nahrung. Die köstlichsten Früchte lasse ich reichlich für

euch wachsen und reifen. Doch eines solltet ihr euch merken: In diesem Paradies gibt

es eine Beschränkung für euch und in diesem einen Punkt seid unbedingt gehorsam:

Von den Früchten des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse dürft ihr nicht essen.

Diese Früchte sind für mich bestimmt, sie sind nicht gut für euch, denn sie würden zu

eurem Tod führen.“

 

Wir fragen uns, weshalb Gott diese Einschränkung gemacht hat. Wäre das Zusammen-

leben mit den Menschen nicht einfacher gewesen, wenn ein solcher Baum erst gar nicht

gewachsen wäre, wenn der Mensch kein Bewusstsein für Gut und Böse bekommen

hätte, wenn kein schlechtes Gewissen ihn bedrücken könnte und würde?

 

Gott gab dem Menschen absichtlich ein Bewusstsein, einen eigenen, freien Willen und

damit völlige Entscheidungsfreiheit. Er wollte keine menschliche Marionette haben, die

unkritisch alles befolgt. Er wollte Menschen haben, die sich bewusst und vertrauensvoll

für ihn entscheiden, die auf Dinge verzichten, weil er ihnen sagt, dass sie nicht gut für

sie sind.

Schon im Paradies konnte der Mensch wählen zwischen ewigem Leben und Tod

zwischen vertrauendem Gehorsam und auflehnendem Ungehorsam, zwischen Gottes

Gegenwart und Gottesferne.

Doch es kam, wie es kommen musste. Die Neugier, der Wissensdurst und der Wille,

mehr zu sein als man ist, führten den Menschen zum Ungehorsam. Er entschied sich

bewusst gegen den Gehorsam gegenüber Gott und damit gegen den Willen Gottes.

Der Mensch benutzte die Gabe zur freien Entscheidung nach seinem Willen, seine

gottgegebene Freiheit, um das zu tun, was er wollte und was ihm gefiel. Da er zum

Zeitpunkt dieser Entscheidung noch keine Erkenntnis über Gut und Böse hatte, konnte

er nicht wissen, dass wahre Freiheit nur im demütigen Gehorsam gegenüber Gott

entsteht, denn Gott, unser Konstrukteur und Schöpfer weiß genau, was gut für

Menschen ist. Er hat uns so veranlagt.

 

Weil also der Mensch die Auflage Gottes ignoriert hatte, musste er auch die

Konsequenzen für seinen sündigen Ungehorsam und sein selbstbezogenes,

eigenmächtiges Handeln tragen. Dabei war nicht die Versuchung zum Ungehorsam

die Sünde, sondern die Sünde entstand erst, als der Mensch der Versuchung nachgab,

als er sich bewusst

für den Ungehorsam und die Sünde entschied. Deshalb ist nicht der Versucher, sondern

der Mensch selbst mit seiner Entscheidung für sein Tun voll verantwortlich. Er wollte

nicht mehr nur Gottes Wesen widerspiegeln, sondern er wollte selbst Gott sein.

Er entschied sich also überheblich und in völliger Ahnungslosigkeit über seine

Fähigkeiten und Grenzen, für seine Selbsterhöhung, die zwangsläufig eine Auflehnung

gegen Gott ist. Deshalb musste Gott den Menschen aus dem paradiesischen Garten

Eden verweisen.

 

Und weil Gott wusste, dass Adam und Eva zurückkommen wollen würden, um in ihrer

neuen Erkenntnis auch noch vom Baum des ewigen Lebens zu essen, ließ er den Eingang

zum Garten Eden von Wachengeln mit flammenden, blitzenden Schwertern bewachen.

Sind die Menschen (auch damit auch wir) nun für alle Ewigkeit verdammt?

 

Nein! Gott hatte den Menschen, seine gefallene Schöpfung, nur aus seiner Nähe und

Gegenwart verbannt. Er hat ihn nicht völlig aufgegeben. Seine Liebe und Barmherzigkeit

sowie seine Güte und Gnade sind größer als sein Zorn und seine Ungeduld. Trotz des

Ungehorsams von Adam und Eva bleibt Gott seinen Geschöpfen treu. Er wacht auch

weiterhin über sie, denn Gott ist Liebe und, er ist ewig, also ist auch seine Liebe ewig!

Diese Liebe schließt auch die Verbannung aus dem Paradies ein. Sie respektiert die

Entscheidungsfreiheit des Menschen, den freien Willen, und sie hofft begründet auf

Erkenntnis und Umkehr zu Gott.

 

Der Garten Eden steht hier auch sinnbildlich für behütete Sicherheit und wohlige

Geborgenheit, für entspannte Sorglosigkeit und für vertrauensvolle Gemeinschaft,

sozusagen für ein glückliches Werden und Sein. Er erinnert an den Lebensabschnitt

einer schönen, unbeschwerten Kindheit in liebevoller Obhut und Fürsorge von guten

Eltern. Der Ungehorsam erinnert auch an das jugendliche Selbständig werden und

an das sich Ablösen von den Eltern. Wir geben unseren geschützten und beschützten

Raum selbst auf, um selbständig und unabhängig zu werden, um unser Leben selbst zu

gestalten, um frei und selbst verantwortlich zu sein.

 

2. Gottesferne, der Lebenskampf des Erwachsenen ohne Gott

Weil Adam und Eva ungehorsam waren und Gottes Verbot nicht beachteten, mussten

sie jetzt ihr Leben selbst meistern. Adam musste den Boden mühsam bebauen, aus

dem er gemacht war. Er musste sich selbst bebauen und Verantwortung übernehmen.

Und Eva sollte sich ihrer Abhängigkeit von ihm bewusst werden. Sie sollte unter

Schmerzen gebären, damit sie den Lebensschmerz kennen lernt und darin

Verantwortung übernimmt. Beide mussten die schweren Herausforderungen des Lebens

darin Erfahrungen sammeln, um zu erkennen, was sie durch Ungehorsam und,

selbstbezogene Entscheidung aufgegeben hatten. Sie kamen aus dem Paradies und

sollten erkennen, wie schön es dort in der Gegenwart Gottes war und wie gerne sie

wieder dort sein wollten. Sie sollten erkennen, dass Ungehorsam andere anstiftet und

mit ins Elend zieht. Sie sollten erkennen, dass Ungehorsam folgen hat, die weit über die

eigene Vorstellungskraft hinausgeht. Sie sollten lernen, dass ‚Vertrauen in Gott‘ eine

Form von Liebe ist, in der dankbarer Gehorsam selbstverständlich ist. Sie sollten

erkennen, dass auch in der Gottesferne Gehorsam und Selbstbeherrschung notwendig

sind, um Gemeinschaft bilden und erhalten zu können. Sie sollten lernen, dass Freiheit

nicht Unabhängigkeit bedeutet, sondern dass sie nur in freiwilliger Selbst- und

Rückbindung an Gott wirksam wird, denn Gott allein macht frei. Die von den Menschen

ersehnte Freiheit, nämlich in ihr gleichzeitig sicher und geborgen zu sein und nach

eigenem Willen und eigener Vorstellung leben können ist ein Widerspruch, der sich nur

in Gott und in der Liebe, in Jesus, auflöst, nämlich nur dann, wenn Gott barmherzig über

die Menschen wacht, sie trägt und sie befähigt, damit sie im Tun und Sein ihr göttliches

Wesen erkennen und so zu ihm zurückfinden.

 

Ohne Gott zu leben, ist zuerst ein Kampf ums Überleben. Und wenn der Mensch die

Schwachstellen von Mitmenschen erkannt hat, wird der Kampf ums Überleben schnell

zu einem Kampf ums ‚Bekommen‘, ‚Sich nehmen‘, ‚Viel haben‘, ‚Jemand sein‘ und

‚Sich durchsetzen‘. Selbstbezogene Menschen streben nach Sicherheit, Einfluss, Macht

und Wohlstand und daraus entstehen Neid und Eifersucht, Hochmut und

Überheblichkeit, Beurteilung und Verurteilung, Abwertung, Ablehnung, Missgunst,

Verantwortungslosigkeit und Lieblosigkeit. Jeder, der das eigene Wollen stört oder

gefährdet, wird zum Feind. Das bedeutet Dauerstress für Leib und Seele, ständigen,

aufreibenden Kampf um eigene Vorteile und damit auch um Verteidigung dessen, was

man sich schon erkämpft hat. Sich in diesem Kampf zu behaupten, kostet Kraft und

Nerven. Sich selbst um seinen Lebensunterhalt kümmern zu müssen, ist mühselig und

hart. Das geht auf die Gesundheit und das zerfrisst Anstand und Wahrheit. In diesem

Kampf wird jeder zum Verlierer. Aggression und schließlich Resignation, Rückzug,

Gleichgültigkeit, Vereinsamung und Depression sind die unausweichlichen Folgen.

Letztlich kämpft der Mensch gegen sich selbst und mit sich selbst, mit seiner

vermeintlichen Minderwertigkeit und Erfolglosigkeit, mit seinem Zorn und seiner Wut,

gegen seine Ohnmacht und Trägheit, mit seinem Neid, Hass und Geiz, mit seinem

Hochmut, seiner Gier und der unbändigen Lust am eigenen Wollen. Der Mensch wird zu

seinem schlimmsten Feind.

 

Verstrickt in Schwierigkeiten sind wir auf uns alleine gestellt. Misstrauen,

Unzufriedenheit und Verbitterung beherrschen uns. Wir ärgern uns über andere und

über unsere eigene Situation und, wir geben (natürlich) anderen die Schuld dafür.

Wir murren, schimpfen, maulen, lästern, verleumden, belügen und verlieren dabei

unsere Kraft und auch die Übersicht über unsere Situation. Wir vertauschen gerne die

Ursache mit der Auswirkung, wir machen uns selbst etwas vor und glauben es gerne,

denn die Selbstlüge macht uns besser als wir sind und sie erhebt uns scheinbar über

andere. Sie entschuldigt unser Elend und sie macht uns wichtiger und wertvoller.

Wir verfangen uns immer tiefer in den Verstrickungen teuflischer Abhängigkeiten, auf

die wir uns selbst eingelassen haben. In der Not schwimmen wir im Selbstmitleid und

heischen nach Mitleid und Anteilnahme von anderen. Wir kämpfen gegen Windmühlen

und wir verlieren dabei immer mehr Kraft, die uns schließlich fehlt, um unsere Situation

zu verändern.

 

Also zogen Kampf und Willkür, Raub und Gewalt, Überheblichkeit und Erbarmungs­

losigkeit in die Herzen der Menschen ein und das führte sie noch weiter von Gott weg,

nämlich in die Hölle der Selbstsucht, der Lieblosigkeit, des ‚Sich selbst zum Maßstab

Machens‘ und dem Fluch, sich selbst überlassen zu sein. Das führt zwangsläufig in die

Sackgasse von Verzweiflung und Ausweglosigkeit und damit zu Siechtum, langsamem

Sterben und Tod.

 

Im Alten Testament wird diese Entwicklung als ‚Zorn Gottes‘ bezeichnet. Tatsächlich

zürnt Gott nicht, sondern er überlässt eigenwillige und selbstsüchtige Menschen ihrem

eigenen ungezügelten und zerstörerischen Willen. Er überlässt sie ihrer eigenen

Schlechtigkeit und Boshaftigkeit.

Der Prophet Joel sagt dazu in 2,3: Vor Gottes Zorn her geht ein verzehrendes Feuer und

hinter ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie der Garten Eden, aber nach

ihm wie eine wüste Einöde, und niemand wird ihm entgehen.

 

Wohl denen, die bereits im Elternhaus gelernt haben, mit Gott und durch Gott zu leben

und ihm in allem nahe zu sein. Sie haben deutlich weniger Schwierigkeiten mit sich

selbst und mit anderen. Sie sind auffallend anders. Sie sind das Häuflein der Aufrechten,

die Gott braucht, um anderen durch ihr Beispiel geistliche Impulse für eine Umkehr zu

ihm geben zu können.

 

Diese Zusammenhänge erinnern an die Irrungen und Wirrungen, die im Zusammenhang

mit dem Lebensabschnitt des ‚Selbständig Werdens‘, des ‚Seinen Weg finden‘, ‚eine

Existenz aufbauen‘, ‚eine Familie gründen‘ und des ‚Erwachsen Werdens‘ auftreten.

Seinen Platz im Leben zu finden und ihn zu behalten, ist oft nicht leicht, sondern meist

hart und mühsam. Man ist auf sich selbst und das eigene Wissen und Können

angewiesen. In der Kindheit wurde man verwöhnt, man war Prinz oder Prinzessin, man

konnte sich behütet und frei entwickeln, man durfte in einem geschützten Raum mit

den Rollen des Lebens spielen. Jetzt aber unterliegt man Notwendigkeiten und Pflichten

und, man trägt die Verantwortung für sein Tun. Man muss selbst aktiv Hand anlegen und

Kraft einsetzen und man muss sich den Widrigkeiten des Lebens stellen. Alles ist neu

und man ist kaum darauf vorbereitet. Das macht es noch schwieriger. Die Freiheit, sich

behütet zu entwickeln wird durch die Pflicht zur Erarbeitung des Lebensunterhaltes für

sich und die Familie abgelöst. Statt dem ‚Etwas tun können‘, muss man nun

funktionieren. Und viele Dinge, die man gerne tun würde, kann man nicht mehr tun.

Man muss sich auf Vorgaben und Wege von anderen einlassen und befolgen, was sie

wollen. Die Freiheit ist stark eingeschränkt. Auf der Suche nach der (gottgegebenen)

eigenen Identität identifiziert man sich leicht mit der Rolle, die man im Leben einnimmt,

besonders dann, wenn man darin erfolgreich ist. Eigene Wollen und Wirken rücken

dadurch immer stärker in den Mittelpunkt, es regiert uns, doch Sinn und Erfüllung

finden wir darin nicht.

 

 

3. Gottesferne – zu Gott umkehren

Zurück zu Gott durch Jesus

 

In ihrer Mühsal und Kraftlosigkeit, in ihrem Unglück und in ihren kleinen und großen

Niederlagen schreien Menschen. Sie empfinden Schmerz und Not und, sie suchen Hilfe,

Unterstützung und Trost. Sie suchen Abstand und Ruhe, um zur Besinnung zu kommen

und sie suchen Weisheit, um mit innerem Frieden weitergehen zu können.

 

Im Psalm 38,9 sagt der Psalmist: Ich bin matt geworden und ganz zerschlagen; ich

schreie vor Unruhe in meinem Herzen.

 

Der Psalm 22 schildert die Situation eines verlorenen Menschen sehr anschaulich:

Ich werde von allen ausgelacht und verachtet! Wer mich sieht, macht sich über mich

lustig, lacht höhnisch und schüttelt den Kopf. (Ps 22, 7-8)

Viele Feinde kesseln mich ein, umringen mich wie wilde Stiere. Sie reißen ihr Maul auf

wie brüllende Löwen, die ihre Beute zerfleischen wollen. Meine Kraft schwindet wie

Wasser, das versickert, und alle meine Knochen lösen sich voneinander. Mein Herz

verkrampft sich vor Angst, und meine ganze Kraft ist dahin. Die Zunge klebt mir am

Gaumen. Du lässt mich im Tode versinken. Eine Meute übler Verbrecher umkreist mich,

gierig wie wildernde Hunde. Hände und Füße haben sie mir durchbohrt. Ich kann alle

meine Knochen zählen. Sie aber starren mich an, diese schaulustigen Gaffer! Schon

teilen sie meine Kleider unter sich auf und losen um mein Gewand! Herr, wende dich

nicht länger von mir ab! Nur du kannst mir neue Kraft geben, komm mir schnell zu

Hilfe! Rette mich vor dem tödlichen Schwert, bewahre mich vor der wilden Hundemeute!

Ich habe doch nur ein Leben!

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Warum bist du so fern und hörst

meine Hilferufe nicht? Jeden Tag rufe ich zu dir, mein Gott, doch du antwortest nicht.

Jede Nacht schreie ich zu dir, doch ich finde keine Ruhe. (Ps 22,13-22)

 

In einer Lebenssackgasse kann man bleiben und verdursten, verhungern und sterben.

Oder, man kehrt um, zurück auf den richtigen Weg, und man ist bereit, dazuzulernen

und seine falschen alten Einstellungen und Verhaltensweisen zu ändern.

Die Meisten bleiben in ihren Sackgassen, weil sonst ihre Selbstlügen offensichtlich

würden. Sie bleiben auch darin, weil sie sich selbst zu einem Gott gemacht haben und es

bleiben wollen oder weil sie ihre Götzen, z. B. Hobby, Erfolg, Geld, Wohlstand oder

Macht, (vielleicht auch ihr Selbstbild von Minderwertigkeit, Krankheit und Hilflosigkeit),

nicht aufgeben wollen. Sie sind verblendet, weil sie sich an ihre Suche nach Beachtung,

Anerkennung und Ehre (Ehrsucht) an falsche Einstellungen und Ziele verkauft haben.

 

Doch die Chance zur Umkehr besteht jederzeit! Aber nur der nutzt sie, der bereit ist, sich

Zeit zu nehmen, inne zu halten, seine verfahrene Lage zu betrachten, sich seiner üblen

Situation bewusst zu werden, die kommenden, unausweichlichen Konsequenzen zu

sehen und die eigene Verantwortlichkeit für sich und für andere (besonders für die

eigenen Kinder), zu erkennen. Nur, wer sich seiner eigenen Hilflosigkeit bewusstwird,

sein eigenes Wollen unterordnet, auf Besseres hofft und es auch will; wer Gott um Hilfe

bittet, auf ihn hört und von ihm lernt, nur der bekommt und hat eine neue Chance.

 

Wer erkennt, dass er aus eigener Kraft nicht weiterkommt und dabei ermattet, wird

weise. Wer erkennt, dass all sein Wissen und all seine Klugheit nur beschränktes

Teilwissen sind, (ein kleiner Bruchteil dessen, was tatsächlich ist), der ist weise

geworden und der hat erkannt, dass er immer Hilfe braucht und immer auf

Unterstützung und Gnade angewiesen ist. Wer dann auch noch erkennt, dass Menschen

dauerhaft nicht wirklich helfen können, weil deren Kraft auch nur begrenzt ist, der sucht

und findet den Weg zu Gott und seinem liebenden, barmherzigen und gnädigen

Beistand.

¶In Psalm 6,2-5 heißt es: Herr, du bist zornig auf mich. Aber nimm die Strafe von mir,

schlag mich nicht so hart! Hab Erbarmen, Herr, mir ist so elend! Heile mich, Herr, ich

habe keine Kraft mehr in den Gliedern! Ich weiß keinen Ausweg mehr. Wie lange noch,

Herr? Lass ab von deinem Zorn! Rette mich! Hilf mir, du liebst mich doch!

 

Psalm 13,2-4, sagt:  Herr! Hast du mich für immer vergessen? Wie lange willst du dich

noch verbergen? Wie lange sollen mich die Sorgen quälen, soll der Kummer Tag für Tag

an meinem Herzen nagen? Wie lange dürfen meine Feinde mich noch bedrängen? 

Sieh mich doch wieder an, Herr! Gib mir Antwort, du mein Gott! Mach es wieder hell vor

meinen Augen, damit ich nicht in Todesnacht versinke!

 

Im Psalm 130,1-5 steht:

Herr, aus tiefster Not und Verzweiflung schreie ich zu dir. Herr, höre doch mein Rufen und

vernimm mein Gebet! Herr, wenn du unsere Sünde gnadenlos anrechnen würdest, wer

könnte da bestehen? Doch bei dir finden wir Vergebung, damit wir dich ehren und dir

gehorchen. Ich setze meine ganze Hoffnung auf dich. Voller Sehnsucht warte ich darauf,

dass du (durch dein helfendes Wort) zu mir sprichst.  Deinem Wort will ich vertrauen

 

Alle Texte fangen mit ‚Herr‘ an, und damit ist Gott gemeint. Gott wird wieder in den

Mittelpunkt gestellt. In ihrer Not hoffen und glauben die Flehenden, dass es einen Gott

gibt, der ihnen helfen kann.

Das ist schon der erste und wichtigste Schritt aus der Not heraus. Sie wenden sich Gott

zu, und hoffen auf seine Hilfe. Sie trauen ihm zu, dass er helfen kann und sie hoffen,

dass er ihnen helfen wird. Oft wissen sie nicht, dass Gott versprochen hat denen zu

helfen, die ihn suchen und bitten. ¶Der zweite Schritt ist, dass sie bemerkt haben, dass

sie ohne Gott hilflos, begrenzt und ohnmächtig sind und aus eigener Kraft, aus eigenem

Vermögen, nicht weiterkommen.

Der dritte Schritt ist: Sie erkennen ihre Schuld und ihr Versagen und sie erkennen an,

dass sie dafür Strafe verdient haben. Sie bereuen ihr bisheriges Tun und bitten Gott

um Erbarmen und Vergebung.

Der vierte Schritt ist: Sie wollen auf ihrem Weg umkehren. Sie wollen aus ihrer Sackgasse

herauskommen. Sie wollen, dass sich Gott ihnen zuwendet und ihnen den neuen Weg

zeigt und ihnen dabei hilft, auf ihm zu gehen und zu bleiben. Sie versprechen, den

Hinweisen und Worten Gottes zu gehorchen und ihn dadurch zu ehren. Sie wollen jetzt

von ihm geführt werden.

 

Und im Psalm 25, 4-5 heißt es schließlich: Herr, zeige mir, welchen Weg ich einschlagen

soll, und lass mich erkennen, was du von mir willst! Schritt für Schritt lass mich erfahren,

dass du zuverlässig bist. Du bist der Gott, der mir hilft, du sollst jetzt für immer meine

einzige Hoffnung sein.

 

Der Psalm 51 drückt das anschaulich aus:

Du großer, barmherziger Gott, sei mir gnädig, hab Erbarmen mit mir! Lösche meine

Vergehen aus! Meine schwere Schuld – wasche sie ab, und reinige mich von meiner

Sünde! Denn ich erkenne mein Unrecht, meine Schuld steht mir ständig vor Augen.

Gegen dich habe ich gesündigt – gegen dich allein! Was du als böse ansiehst, das habe

ich getan. Darum bist du im Recht, wenn du mich verurteilst, dein Urteil wird sich als

wahr erweisen. Seit mein Leben im Leib meiner Mutter begann, liegt Schuld auf mir; von

Geburt an bestimmt die Sünde mein Leben. Du freust dich, wenn ein Mensch von Herzen

aufrichtig und ehrlich ist; verhilf mir dazu, und lass mich weise handeln! Reinige mich von

meiner Schuld, dann bin ich wirklich rein; wasche meine Sünde ab, und mein Gewissen ist

wieder weiß wie Schnee! Du hast mich hart bestraft; nun lass mich wieder Freude

erfahren, damit ich befreit aufatmen kann! Sieh nicht länger auf meine Schuld, vergib mir

alle meine Sünden! Erschaffe in mir ein reines Herz, o Gott; erneuere mich und gib mir

Beständigkeit! Stoße mich nicht von dir, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!

Schenk mir Freude über deine Rettung, und mach mich bereit, dir zu gehorchen! Dann

will ich den Gottlosen deine Wege zeigen, damit sie zu dir zurückfinden. Ich bin

zerknirscht und verzweifelt über meine schwere Schuld. Solch ein Opfer gefällt dir, du

wirst es nicht ablehnen.

 

In diese Situation hinein sagt Jesus in Mt 11,28-30:

Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich

werde sie euch abnehmen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin

gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein

Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

 

Der Weg zurück zu Gott ist ein langer und erkenntnisreicher Weg. Abwege, Irrwege und

Umwege bringen Lebenserfahrung und die Menschen erkennen dabei, dass sie eine

Orientierung benötigen, ein lohnenswertes und sinngebendes Ziel und Führung auf

dem Weg dorthin.

¶Durch Gottes Gebote erkennen wir, was wir falsch gemacht haben und wie wir es

besser machen können. Seine Gebote sind ein helfendes Angebot an uns. Sie können

uns bei einer neuen Lebensausrichtung anleiten. Sie stellen eine Konzentration auf das

Wesentliche im Leben dar. In ihnen werden uns Regeln gegeben, die das Zusammen­

leben erleichtern und die vertrauensvolle Beziehung ermöglichen. Sie verweisen uns auf

eine höhere Ordnung, in der alles und jedes seinen Platz, seine Aufgabe und seinen Sinn

hat und sie wollen, dass wir Platz, Aufgabe und Lebenssinn auch gehorsam und demütig

annehmen, denn nur so können wir tun, wozu Gott uns beauftragt und befähigt hat.

Wer es tut, findet seine Bestimmung und seinen Frieden. Er kämpft nicht mehr gegen

andere, um etwas zu erhalten oder zu erreichen, sondern er fügt sich als Teil in das

Ganze ein. Er lässt Gott bewirken.

 

Doch leider sehen Menschen in den göttlichen Geboten leicht Vorschriften und

Anweisungen und, sie lassen sich nicht gerne etwas sagen. Der Widerspruchsgeist wird

in ihnen geweckt. Sie wollen lieber selbst herausfinden, weshalb etwas verboten ist und

ob ihnen etwas Schlimmes geschieht, wenn sie dagegen verstoßen. Sie sagen trotzig:

Vorschriften und Verbote sind dazu da, um gebrochen zu werden! Und weil sie nicht

sofort merken, dass sie sich durch ihren Ungehorsam, (nicht nur gegenüber Gott,

sondern auch gegenüber sich selbst), belasten und beschmutzen, dass sie gegen ihr ‚Gut

sein‘, also gegen ihren Anstand und ihre innere Reinheit und Echtheit verstoßen,

verunreinigen sie sich immer weiter und entfernen sich dadurch mehr und mehr von

Gott und ihrem ursprünglich reinen Wesen.

 

Weil sie die Veränderungen in sich nicht bemerken, glauben sie, ungestraft so

weitermachen zu können. Sie erkennen auch nicht, dass sie sich durch ihren

Ungehorsam die eigene Stärke nehmen. Der Verschmutzung durch Sünde an und in

ihnen nimmt zu und ihre Verkrustung wird immer dicker. Sie wird zu einem undurch­

dringlichen Panzer von Gleichgültigkeit und Schlechtigkeit. Der Schmutz vermüllt ihre

Seele und ihr Gewissen. Er macht sie blind und taub. Er behindert sie und verhindert,

dass sie zu Gott zurückfinden. Ihre geistliche Verbindung mit Gott wird dadurch

unterbrochen und ihre Beziehungsfähigkeit wird stark gestört. Ihre Auflehnung raubt

ihnen nicht nur die Kraft, sondern auch die Geduld, Gelassenheit und Lebensfreude.

Unter ihrem Schmutz, Unrat und Müll verkommen und verbittern sie zunehmend.

Sie sterben, erst geistlich, dann seelisch und schließlich körperlich.

 

Offensichtlich können sie in ihrer Schlechtigkeit die Gründe dafür nicht erkennen.

Sie erkennen nicht, dass ihnen von verletzten und kranken Menschen Verletzungen

zugefügt wurden und sie erkennen auch nicht, dass sie selbst krank geworden sind und

nun sich selbst und andere verletzen. Sie wissen nicht, dass sie wie verängstigte Tiere

auf vermeintliche Bedrohungen reagieren und sie kennen keine anderen Verhaltens­

muster, als Angriff oder Rückzug. Verständnis, Versöhnung und Vergebung sind ihnen

unbekannt. Bei ihnen helfen keine guten Ratschläge, keine frommen Worte und auch

keine Belehrungen oder weitere Bestrafungen mehr. Selbst ein ‚Sie sich selbst

überlassen‘ oder ein ‚Sich vor ihnen zurückziehen‘ bewirkt kaum etwas, denn diese

Menschen wissen nicht, was sie tun – und auch nicht, was sie tun könnten.

 

Sie brauchen etwas, was Ihr Verhalten aufbricht und was ihnen Hoffnung gibt.

Sie brauchen jemandem, dem sie vertrauen können und der sie nicht enttäuschen wird.

Sie brauchen Zuwendung in ihrer Not, Unterstützung bei ihrer Suche sowie Geduld und

Ermutigung bei der Erprobung von Neuem und Unbekanntem. Sie brauchen göttliche

Liebe, Barmherzigkeit, Geduld, Güte und Gnade.

 

Die(se) Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht

Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das

Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über

die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles,

sie hofft alles, sie duldet alles. (1.Kor 13, 4-7)

Diese Menschen brauchen jemanden, der sie aus ihren Verstrickungen befreit, der ihnen

vergibt und sie von ihren Sünden erlöst; der sie reinigt und zu Gott zurückbringt.

Sie brauchen Jesus Christus, der für ihre Sünden gestorben ist, der sie dadurch von ihnen

genommen und ihnen vergeben hat, der den Tod der Welt und damit das Böse

überwunden hat und der auferstanden ist, um auch sie auferstehen zu lassen in ein

neues und besseres Leben.

 

Wie finden sie Jesus?

Wie erhalten sie Anteil, an Gottes Heil und Heilung?

 

Allein durch Glauben, durch Vertrauen darauf, dass er da ist und sie unterstützt, dass

er in ihnen wohnt und, dass sie eine zweite Chance haben; alleine dadurch, dass sie sich

auf ihn einlassen.

 

In Römer 10,8 -11 heißt es:

Das Wort, das Gott spricht, ist für dich nicht in unerreichbarer Ferne; es ist in deinem

Mund und in deinem Herzen. Mit dem Wort ist die Botschaft des Glaubens gemeint, die

wir verkünden. Wenn du also mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr (in deinem

Leben) ist, und (du) mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt

hat (um dich zurückzuführen zu Gott und um dir ein neues Leben zu geben), wirst du

gerettet werden. Denn man wird für gerecht (für gereinigt) erklärt, wenn man mit dem

Herzen glaubt; man wird (aus der Gottesferne) gerettet, wenn man ´den Glauben‚

(vor anderen laut und deutlich) mit dem Mund bekennt. Darum heißt es in der Schrift:

„Jeder, der ihm vertraut, wird vor dem Verderben bewahrt werden“.

 

Jesus Christus ist der lebendig gewordene Gott. Er ist ein lebendiges, veränderndes

Wort. Er ist die lebendige und lebenspendende Liebe.

 

Das haben wir erkannt, und wir vertrauen fest auf Gottes Liebe. Gott ist Liebe, und wer

in dieser Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1.Joh 4,16)

 

In der sündigen Welt, weit weg von Gott, waren wir ganz auf uns selbst gestellt und

ohne geistliche Führung dem geistlichen Tod verfallen, mit Jesus Christus aber, werden

wir im Geist erneuert, wieder mit Gott verbunden und mit seiner Liebe gefüllt.

Wir entdecken wieder unser wahres Wesen. Diese Liebe macht uns gottverbunden; sie

ist das Band, das uns mit seinem Wesen verbindet.

 

Jesus spricht in Joh 14,6-7: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand

kommt zum Vater denn durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch

meinen Vater erkennen.

 

Jesus zeigt uns den Weg. Sein Vorbild und seine Worte sind unser Weg. Nur durch ihn

kommen wir zu Gott zurück. Er bringt uns zurück ins Paradies. Wir aber müssen seinen

Weg gehen, um an das ersehnte Ziel zu kommen. Es gibt keinen anderen. Wir müssen

tun, was Gott und was Jesus uns sagen.

 

Die Welt ist (ohne Liebe) dem Tod verfallen. Wir aber haben den Schritt vom Tod ins

Leben getan; wir wissen es, weil wir unsere Geschwister lieben. Wer nicht liebt, bleibt

in der Gewalt des Todes. (1.Joh 3,14)

 

In 3.Mose 19,18 sagt Gott: Räche dich nicht, und sei nicht nachtragend! Liebe deinen

Mitmenschen wie dich selbst! Ich bin der Herr.

 

 

Und in Mt 22,36-40 heißt es: Ein Schriftgelehrter fragte Jesus: „Lehrer, welches ist das

wichtigste Gebot im Gesetz Gottes?“ Jesus antwortete ihm: „‘Du sollst den Herrn,

deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen

Verstand!‘  Das ist das erste und wichtigste Gebot. Ebenso wichtig ist aber das zweite:

‚Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!‘ Alle anderen Gebote und alle Forderungen

der Propheten sind in diesen Geboten enthalten.“

 

Denn wer dieses eine Gebot befolgt: „Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!“,

der hat das ganze Gesetz erfüllt (Gal 5,14). Wenn ihr das in die Tat umsetzt, handelt ihr

immer richtig.

 

Das ist das Entscheidende: Bleibt in Christus! Wenn wir mit ihm verbunden bleiben,

werden wir bei seinem Erscheinen voller Zuversicht vor ihn treten können; wir müssen,

wenn er wiederkommt, nicht befürchten, von ihm zurückgewiesen zu werden.

(1.Joh 2,28)  

 

Wer sich auf den Weg der Liebe begibt, wer liebevoll mit sich und seinen Mitmenschen

umgeht, wer sich in allem von der Liebe leiten lässt, von Freude, Frieden, Güte,

Barmherzigkeit, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Rücksichtnahme und Selbst­

beherrschung, der ist auf dem Weg zurück zu Gott, zurück ins Paradies.

Diese Eigenschaften sind bereits in uns verankert, sie gehören zu unserem Bauplan,

sie sind wie ein Same vorhanden, der wachsen und sich entfalten möchte. Wir sollten

diese Eigenschaften beleben, ihnen Raum geben, sie aufleben und wachsen lassen, sie

einsetzen und ausformen. Das erzeugt Freude und Motivation. Im täglichen Einsatz

werden sie stark und nur im ‚Sie einsetzen‘ verändern und reinigen sie uns.

 

Wer zu Jesus Christus gehört, hat seine eigene (alte) Natur mit ihren Leidenschaften

und Begierden gekreuzigt. Da wir (jetzt) durch ´Gottes Geist‘ ein ´neues‘ Leben haben,

wollen wir uns auch auf Schritt und Tritt von diesem Geist bestimmen lassen. (Gal 5,23)

 

Im Prozess des ‚Christwerdens‘, des ‚Christus immer ähnlicher Werdens‘, werden unsere

Verkrustungen in Frage gestellt und aufgeweicht. Sie platzen auf und fallen nach und

nach ab. Sie werden weichgespült und abgewaschen. Wir werden wieder ehrlich,

anständig, aufmerksam, fürsorglich, verantwortungsbewusst und zuverlässig.

Unser Charakter klärt sich und unsere Persönlichkeit wächst. Das Gute, die Kraft Gottes,

kann uns durchdringen, erfüllen und ausrichten. Es scheint aus uns heraus.

Bisher verborgene und neue Gaben und Fähigkeiten werden sichtbar und gedeihen.

Eine völlig andere Lebenseinstellung macht sich in uns breit. Da wir uns Jesus und damit

Gott unterstellt haben, wird unser Leben geruhsamer. Wir ärgern uns nicht mehr über

unbedeutende Kleinigkeiten und wir vertrauen immer mehr darauf, dass Gott weise ist

und die Zukunft kennt, dass er gnädig und gütig ist und dass er weiß, was gut für uns ist.

Er bewahrt uns vor Bösem und er hilft uns, das Schlechte zu überwinden. Er zeigt uns,

was für uns wirklich wichtig ist und wie unser nächster Lebensschritt aussehen sollte.

Er gibt uns Gelegenheiten, zu wachsen.

 

Dein (Gottes) Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg. (Ps 119,105)

 

Wer Gott kennengelernt hat, seine Barmherzigkeit und Liebe, seine große Weisheit und

Güte, seine Werte und Ziele sowie seine individuelle Aufmerksamkeit und Zuwendung,

der hat großes Vertrauen in ihn, der vertraut ihm völlig, der vertraut ihm gerne die

Führung in seinem Leben an, ja, er vertraut ihm sogar gerne sein Leben an.

Wer die Liebe Gottes einmal an sich selbst erfahren hat, der lässt andere gerne Gottes

Wirken an sich erkennen, der wendet sich gerne im Gebet an Gott, der bittet vor Gott

gerne für andere, damit sie das gleiche Wunderbare erleben und, der möchte nie mehr

ohne Gott leben.

 

Im Psalm 27 weiß jemand, was Gott vermag und er sucht Geborgenheit bei ihm:

Der Herr ist mein Licht, er rettet mich. Vor wem sollte ich mich noch fürchten?

Bei ihm bin ich geborgen wie in einer Burg. Vor wem sollte ich noch zittern und

zagen? Wenn mich gewissenlose Leute in die Enge treiben und mir nach dem Leben

trachten, wenn sie mich bedrängen und mich offen anfeinden, werden sie dennoch

stürzen und umkommen! Selbst wenn eine ganze Armee gegen mich aufmarschiert,

fürchte ich mich nicht. Auch wenn sie einen Krieg gegen mich beginnen, bleibe ich

ruhig und zuversichtlich. Um eines habe ich den Herrn gebeten; das ist alles, was ich will:

Solange ich lebe, möchte ich im Hause des Herrn bleiben. Dort will ich erfahren, wie gut

der Herr es mit mir meint, still nachdenken im heiligen Zelt. Er bietet mir Schutz in

schwerer Zeit und versteckt mich in seinem Zelt. Er stellt mich auf einen hohen Felsen,

unerreichbar für meine Feinde ringsumher. In seinem Tempel will ich Opfer bringen, und

die Posaunen sollen blasen; dankbar will ich für den Herrn singen und auf der Harfe

spielen. Höre mich, Herr, wenn ich rufe! Hab Erbarmen mit mir und antworte! Denn ich

erinnere mich, dass du gesagt hast: „Suchet meine Nähe!“ Das will ich jetzt tun und zu

dir beten. Verbirg dich nicht vor mir, stoße mich nicht im Zorn zurück! Ich diene dir, und

du hast mir bisher immer geholfen. Gib mich nicht auf, verlass mich nicht, du mein Gott

und mein Retter! Wenn Vater und Mutter mich verstoßen, nimmst du, Herr, mich doch

auf. Zeige mir, was ich tun soll! Führe mich auf sicherem Weg, meinen Feinden zum

Trotz. Liefere mich nicht ihrer Rachgier aus! Falsche Zeugen verklagen mich, speien Gift

und Galle. Ich aber vertraue darauf, dass ich am Leben bleibe und sehen werde, wie gut

Gott zu mir ist. Vertraue auf den Herrn! Sei stark und mutig, vertraue auf den Herrn!

 

Die, die Gott lieben und ihm vertrauen, haben eine große Sehnsucht nach Gemeinschaft

mit ihm. Sie wünschen sich zurück in seine Obhut und Fürsorge. Sie wünschen, von

seiner Weisheit und Weitsicht geführt zu werden und in seiner Liebe eingehüllt zu sein.

 

Im Psalm 63 singt David aus tiefem Herzen und voller Überzeugung:

Gott! Du bist mein Gott! Ich sehne mich nach dir, dich brauche ich! Wie eine dürre

Steppe nach Regen lechzt, so dürste ich, o Gott, nach dir. Ich suche dich in deinem

Heiligtum, um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen. Deine Liebe bedeutet mir mehr

als mein Leben! Darum will ich dich loben; mein Leben lang werde ich dir danken und

meine Hände zum Gebet emporheben. Ich juble dir zu und preise dich, ich bin glücklich

und zufrieden wie bei einem Festmahl. Wenn ich nachts in meinem Bett liege, denke ich

über dich nach, meine Gedanken sind dann nur bei dir. Denn du hast mir immer geholfen;

ich preise dich, unter deinem Schutz bin ich sicher und geborgen. Ich klammere mich an

dich, und du hältst mich mit deiner starken Hand.

 

Die, an denen Gott Gutes tut, wissen nicht weshalb es geschieht. Sie freuen sich, in

seiner Gnade zu stehen, und sie sind dafür überaus dankbar. Sie sind voller Vertrauen,

Dank und Treue und sie übergeben ihm immer wieder gerne ihre Lebenskraft und ihr

Leben, damit er es füllen und nutzen kann. Sie wissen, dass Gott sie nicht nur verändert,

sondern sie bereits auch erfüllend befähigt hat. Sie sind zum leuchtenden Licht in der

Finsternis der Welt geworden. Sie sind zum Leuchtturm für andere geworden. Sie sind zu

Brüdern und Schwester Jesu geworden und damit zu Botschaftern Gottes auf der Erde.

Er nahm sie in seinen Dienst und er wirkt nicht nur in und an ihnen, sondern auch durch

sie. Er befähigt sie, ihre Mitmenschen zu lieben, Menschenfischer zu sein und verlorene

Menschen zu ihm zurückzubringen. Er stattet sie mit himmlischer Vollmacht aus, damit

sie anderen Menschen bereits in ihrem alten, sündigen Leben den Hauch des Paradieses

zeigen können und damit sie ein wenig von seinem Paradies zu Lebzeiten erleben

dürfen.

 

In Mk 16,15-20 beauftragt und ermächtigt Jesus sie:

Geht in die ganze Welt und verkündet die Gute Nachricht (von der Erlösung der Sünden

durch Jesus und der Auferstehung in ein neues Leben) allen Menschen! Wer zum Glauben

kommt und sich taufen lässt, wird gerettet. Wer nicht glaubt, den wird Gott verurteilen.

Die Glaubenden aber werden an folgenden Zeichen zu erkennen sein: In meinem Namen

werden sie böse Geister austreiben und in unbekannten Sprachen reden. Wenn sie

Schlangen anfassen oder Gift trinken, wird ihnen das nicht schaden, und Kranke, denen

sie die Hände auflegen, werden gesund. 

Nachdem Jesus, der Herr, ihnen dies gesagt hatte, wurde er in den Himmel

aufgenommen und setzte sich an die rechte Seite Gottes. 

Die Jünger aber gingen und verkündeten überall die Gute Nachricht. Der Herr half ihnen

dabei und bekräftigte die Botschaft durch die Wunder, die er geschehen ließ.

 

Jesus führt also nicht nur Menschen zurück zu Gott, zurück ins Paradies, sondern er

beauftragt auch Menschen damit, ihn dabei zu unterstützen. Er spricht und wirkt (gerne)

auch durch Menschen. Er nutzt ihr Verständnis für und ihre Nähe zu den Leidenden und

zu den Gottesfernen. Er nutzt seine in sie hineingeborene Liebe, um sich anderen zu

zeigen und sie zu sich zu führen. Er multipliziert sich in seinen Nachfolgern, in seinen

neuen Söhnen und Töchtern, in seinen Botschafterinnen und Botschaftern. Sie machen

Gott denen, die ihn noch nicht kennen, anschaulich und begreiflich. Sie zeigen ihnen,

wer Gott ist, was er für sie tun kann und was er bereits getan hat. Gott überzeugt sie,

durch sein Wirken an uns, in uns und durch uns.

 

Paulus berichtet uns in 2.Kor 12,2-3 von einem seltsamen Erlebnis (einer Vision und

Offenbarung), bei dem er selbst im dritten Himmel, also im Paradies, war:

Ich kenne einen Menschen, der zu Christus gehört … und bis in den dritten Himmel

versetzt wurde. Ob er dabei in seinem Körper war, weiß ich nicht; ob er außerhalb seines

Körpers war, weiß ich genauso wenig; Gott allein weiß es. Auf jeden Fall weiß ich,

dass der Betreffende ins Paradies versetzt wurde …und dass er dort geheimnisvolle

Worte hörte, Worte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht.

 

Ich kann Paulus gut verstehen, denn auch ich hatte eine ähnliche Vision und ich glaube,

dass jeder, der in enger Verbindung mit Gott lebt und ständig mit ihm ‚im Gespräch‘ ist,

solche Visionen haben kann.

 

Wer in enger Verbindung mit Jesus lebt, weiß, was er durch ihn vermag und er weiß

auch, was Jesus durch uns, seine Brüder und Schwestern, tun möchte. In Joh 14,12-13

sagt Jesus:

Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, wird die Dinge, die ich tue, auch tun; ja er wird

sogar noch größere Dinge tun. Denn ich gehe zum Vater, und alles, worum ihr dann in

meinem Namen bittet, werde ich tun, damit durch den Sohn die Herrlichkeit des Vaters

offenbart wird.

¶Um das tun zu können, gibt es allerdings eine Bedingung:

Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und der Vater wird euch ´an

meiner Stelle‚ einen anderen Helfer geben, der für immer bei euch sein wird; ich werde

ihn darum bitten. Er wird euch den Geist der Wahrheit geben, den die Welt nicht

bekommen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Aber ihr kennt ihn, denn er

bleibt bei euch und wird in euch sein. (Joh 14,15-17)

¶Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird

euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. (Joh 14,26)

¶Wer Jesus gefunden hat, wer zurück zu Gott, zu unserem Schöpfer und Vater gefunden

hat, der ist voller Lob und Dank. Ein solcher Mensch sieht sich in den Psalmen 103 und

23 bestätigt:

Ich will den Herrn von ganzem Herzen loben, alles in mir soll seinen heiligen Namen

preisen! Ich will den Herrn loben und nie vergessen, wie viel Gutes er mir getan hat.

Ja, er vergibt mir meine ganze Schuld und heilt mich von allen Krankheiten! Er bewahrt

mich vor dem sicheren Tod und schenkt mir das Leben neu. Seine Liebe und Güte

umgeben mich allezeit. Mein Leben lang gibt er mir Gutes im Überfluss, darum fühle ich

mich jung und stark wie ein Adler. Der Herr hält Wort! Den Unterdrückten verhilft er zu

ihrem Recht, so wie er es versprochen hat. Er weihte Mose in seine Pläne ein und zeigte

allen Israeliten, dass er gewaltige Taten vollbringen kann. Barmherzig und gnädig ist der

Herr, groß ist seine Geduld und grenzenlos seine Liebe! Er beschuldigt uns nicht endlos

und bleibt nicht immer zornig. Er bestraft uns nicht, wie wir es verdienen; unsere Sünden

und Verfehlungen zahlt er uns nicht heim. Denn so hoch, wie der Himmel über der Erde

ist, so groß ist seine Liebe zu allen, die ihm mit Ehrfurcht begegnen. So fern, wie der

Osten vom Westen liegt, so weit wirft Gott unsere Schuld von uns fort! Wie ein Vater

seine Kinder liebt, so liebt der Herr alle, die ihn ehren. Denn er weiß, wie vergänglich wir

sind; er vergisst nicht, dass wir nur Staub sind. Der Mensch ist wie das Gras, er blüht wie

eine Blume auf dem Feld. Wenn der heiße Wüstenwind darüber fegt, ist sie spurlos

verschwunden, und niemand weiß, wo sie geblüht hat. Die Güte des Herrn aber bleibt für

immer und ewig; sie gilt allen, die ihm gehorchen. Auf seine Zusagen können sich auch

alle kommenden Generationen berufen, wenn sie sich an seinen Bund halten und seine

Gebote befolgen. Der Herr hat seinen Thron im Himmel errichtet, als König herrscht er

über die ganze Welt. Lobt den Herrn, ihr mächtigen Engel, die ihr seinen Befehlen

gehorcht und auf seine Worte hört! Lobt den Herrn, ihr mächtigen Wesen im Himmel, die

ihr ausführt, was er euch befohlen hat! Lobt den Herrn, alle seine Geschöpfe, an allen

Orten seiner Herrschaft! Auch ich will den Herrn von ganzem Herzen loben! (Ps 103)

 

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf

rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit

Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben

lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. (Ps 23)

 

Die Erkenntnis der eigenen Schlechtigkeit und die Absicht, sie mit Gottes Hilfe zu

überwinden, führen uns hoffend zu Jesus. Wenn wir ihn suchen, lässt er sich finden,

denn er ist uns auch in schlechten Zeiten nahe. In unserer Bedrängnis und Seelennot hat

er hat sich unserer angenommen und uns nach und nach zur Heilung und zum Heil

gebracht. Er hat unser Wesen ins Gute und Liebevolle zurückverwandelt. Durch ihn sind

wir neu und rein geworden. Durch ihn wurden wir (wieder) mit dem Geist Gottes

verbunden, der uns innerlich und äußerlich zeigt, was wir tun und was wir besser lassen

sollten, was gut für uns und was schlecht für uns ist sowie was gut für die Gemeinschaft

und die Beziehung mit Gott und mit anderen Menschen ist. ¶Durch ihn hat unser Leben

endlich Sinn und Erfüllung gefunden und unser Sein beglückt uns. Durch ihn haben wir

bereits im gegenwärtigen Leben zurück in den Garten Eden gefunden, ganz bewusst,

denn wir haben uns freiwillig für Gott und für Jesus entschieden und uns von ihnen dorthin

führen lassen. Wir haben erkannt, dass Gehorsam und Selbstbeherrschung nicht

einschränken, sondern befreien, ermöglichen und weiten. Wir haben uns aus dankbarer

Liebe und in zuversichtlicher Gewissheit, in festem Glauben an und im Vertrauen in

seine Gnade, Güte, Größe und Weisheit, für Gott entschieden und in seiner unendlichen

Liebe lässt er uns teilhaben an seiner Fülle und seinem Reichtum, die sich auch in

unserem Leben zeigen.

 

Das verwüstete Land (die Wüste in uns) ist zum Garten Eden geworden! Die Städte (Herz

und Seele) waren einst niedergerissen, zerstört und vereinsamt – nun stehen sie wieder

und sind bewohnt! (Hes 36,35)

 

Diese Abläufe erinnern stark an den Lebensabschnitt des Erwachsenseins, in dem sich

die Anfangsschwierigkeiten gelegt, in dem wir Erfahrung gesammelt und in dem wir

Übersicht und Reife gewonnen haben. Wir haben uns auf unsere Stärken besonnen und

sie erfolgreich eingesetzt und, wir haben an unseren Kindern und unseren Nächsten

gelernt, mit Schwächen barmherzig umzugehen. Die Umstände und unsere

Persönlichkeit sind so weit gefestigt, dass alles einigermaßen läuft und wir Kraft und

Mut und Zeit haben, zurück zu blicken und uns zu fragen, wozu wir leben und wozu

unser Leben bisher gut war, und auch, vorwärts zu schauen und uns zu fragen, wonach

wir uns sehnen und worin wir unsere ganz persönliche Erfüllung suchen.

 

4. Das himmlische Jerusalem – Alles ist wieder gut

Einer der beiden Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt wurden, höhnte: ‚Du bist doch der

Messias, oder nicht? Dann hilf dir selbst, und hilf auch uns!‘  Aber der andere wies ihn

zurecht. ‚Fürchtest du Gott auch jetzt noch nicht, wo du doch ebenso schlimm bestraft

worden bist wie dieser Mann und wie ich?‘, sagte er zu ihm. ‚Dabei werden wir zu Recht

bestraft; wir bekommen den Lohn für das, was wir getan haben. Er aber hat nichts

Unrechtes getan.‘  Dann sagte er: ‚Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft als

König antrittst!‘ Jesus antwortete ihm: ‚Ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im

Paradies sein.‘ (Lk, 23,39-43)

 

In seiner Qual und Todesstunde sagt Jesus zu dem einsichtigen Mitgekreuzigten etwas

auch für uns Versöhnliches und Hoffnungsvolles: Es gibt ein Paradies nach dem

Sterben! Und da du mich bittest an dich zu denken, denke ich an dich und ich

verspreche dir, dass du dort mit mir in meinem Königreich sein wirst.

 

Und im Johannesevangelium 14,2-4 sagt uns Jesus:

Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen, und ich gehe jetzt hin, um dort einen

Platz für euch bereitzumachen. Sonst hätte ich euch doch nicht mit der Ankündigung

beunruhigt, dass ich weggehe. Und wenn ich gegangen bin und euch den Platz bereitet

habe, dann werde ich zurückkommen und euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo

ich bin. Den Weg zu dem Ort, an den ich gehe, den kennt ihr ja.

 

 

Jesus bereitet uns den Weg zum ewigen Leben in Gemeinschaft mit ihm und mit Gott.

Er ist der Weg, denn er ist Gott und Mensch. Er versteht uns. Er ist das für uns das

sichtbare und begreifliche Bild des für uns unsichtbaren Gottes. Er ist die

Verkörperungen dessen, was und wie Gott ist. Jesus zu kennen, bedeutet, Gott zu

kennen. Wenn wir ihm glauben und an ihn glauben, ihm folgen und befolgen, was er uns

zeigt und sagt, werden wir Gott finden und mit ihm im ewigen Paradies wohnen.

Er bringt uns zu Gott und er verbindet uns wieder mit Gott. Alles wird gut!

 

Gott hat Adam und Eva (und damit alle Menschen) aus dem Paradies verbannt, aber er

hat sie nicht verdammt! Er hat sie nicht mit Nachdruck für schlecht, verwerflich oder

strafwürdig erklärt, Er hat sie nicht vollständig verurteilt und verworfen.

Liebe hofft und ist geduldig. Liebe liebt weiter und ermöglicht. Gott weiß, dass niemand

und nichts der Liebe widerstehen kann und dass seine Liebe dazu führt, dass Menschen

davon so angefüllt werden, dass sie überfließt und aus ihnen herausfließt.

 

Gott offenbarte Johannes in prophetischen Visionen, dass es ein neues Jerusalem geben

wird, in dem alles so sein wird, wie er es schon immer wollte.

Dazu muss man wissen, dass das irdische Jerusalem die weltliche, religiöse und

geistliche Hauptstadt der Juden war. Der israelitische König David hatte Jerusalem zur

Hauptstadt seines Reiches gemacht. Dort, oberhalb der Stadt auf dem Tempelberg,

einem Hügel des Ziongebirges, stand der Tempel Gottes, seine Wohnung auf der Erde,

das Heiligtum. Dort im Tempel war der Mittelpunkt des gottesdienstlichen Lebens für

das gesamte jüdische Volk. Hier brachten die Priester Gott die im Alten Testament

vorgeschriebenen Opfer dar. ‚Zion‘ wurde im Laufe der Zeit zu einer Bezeichnung für

den Tempelberg und schließlich auch für ganz Jerusalem und seine Bewohner.

 

Doch in der wechselvollen Geschichte der Israeliten wendete sich sein auserwähltes

Volk immer wieder von Gott ab und Götzen zu, besonders dann, wenn es den Menschen

(zu) gut ging. Sie wollten nicht auf Gott oder auf seine Sprecher in der Welt, auf die

Propheten hören und lieber ihre eigenen Wege gehen. Sie wollten den Gehorsam als

Selbstbeschränkung und als Voraussetzung für eine gelingende Gemeinschaft mit Gott

und den Menschen nicht akzeptieren. Sie wollten Gottes helfende Lebensregeln nicht

befolgen, weil ihnen ihre eigenen Regeln und ihre eigenen Ziele wichtiger waren. Und,

sie haben den verheißenen Messias nicht nur nicht erkannt, sondern ihn sogar an Kreuz

geliefert. Gott selbst wurde von ihnen verkannt und verraten, bespuckt und umgebracht.

Das alte Jerusalem steht für die wiederkehrenden Niederlagen, die die Menschen sich in

ihrer Eitelkeit, ihrem Hochmut, in ihrer Enge und Angst sowie in ihrem Misstrauen selbst

zugefügt hatten. Das, was für die Menschen gut sein und werden sollte, verkehrte sich

immer wieder ins Gegenteil. ¶Dennoch gibt Gott seinen Heilsplan für die Menschen

nicht auf. In seiner übergroßen Liebe plant und baut er an einem neuen Jerusalem, an

einer neuen Stadt auf dem Berg Zion, in der er wieder zuhause sein wird und die sich

sehen lassen kann, die so paradiesisch und herrlich sein wird, wie er selbst, die so

unsagbar schön und reich sein wird, dass kein Mensch sie sich wirklich vorstellen kann.

 

Gott lässt den Propheten Sacharja verkünden:

So spricht der Herr, der Herrscher der Welt: Es soll wieder Wohlstand und Überfluss

herrschen in den Städten meines Volkes. Ich helfe der Gemeinde auf dem Zionsberg

wieder auf und Jerusalem soll wieder meine Stadt sein. (Sach 1,17)

So spricht der Herr: Ich kehre zum Berg Zion zurück und werde mitten in Jerusalem

wohnen. Jerusalem wird dann Stadt der Treue heißen und der Berg, auf dem ich als

Herrscher der Welt wohne, der Heilige Berg. (Sach 8,3)

¶In der Bergpredigt sagt Jesus in Bezug darauf zu denen, die ihm nachfolgen wollen:

Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen

bleiben. (Mt 5,14)

¶Im Hebräerbrief 12,22 wird darauf hingewiesen:

Ihr seid zum Berg Zion gekommen und zur Stadt des lebendigen Gottes. Diese Stadt ist

das himmlische Jerusalem mit seinen vielen tausend Engeln. Ihr seid zu einer festlichen

Versammlung gekommen, zur Gemeinde von Gottes erstgeborenen Söhnen und

Töchtern, deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. … Ihr seid zu Jesus gekommen,

der als Mittler (Zwischen Gott und den Menschen) den neuen Bund in Kraft gesetzt hat,

und zu dem reinigenden Blut, das Vergebung zuspricht, (aber) nicht nach Vergeltung ruft.

¶In den Kapiteln 21 und 22 der Offenbarung wird dieses himmlische Jerusalem, das

neue Paradies, das Gott für sein Volk baut, beschrieben:

Offb 21:   Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel

und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die Heilige

Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine

geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her,

die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen,

und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott

wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid

noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf

dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese

Worte sind wahrhaftig und gewiss! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das

A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des

lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde

sein Gott sein und er wird mein Sohn sein. … Und es kam zu mir einer von den sieben

Engeln, … und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut

des Lammes. Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und

zeigte mir die Heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, die

hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis,

klar wie Kristall; … und die Stadt war aus reinem Gold, gleich reinem Glas. Und die

Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Der

erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte

ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith,

der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein

Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jedes Tor

war aus einer einzigen Perle, und der Marktplatz der Stadt war aus reinem Gold wie

durchscheinendes Glas. Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige

Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm. Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des

Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre

Leuchte ist das Lamm. Und die Völker werden wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf

Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. Und ihre Tore werden nicht verschlossen

am Tage; denn da wird keine Nacht sein. Und man wird die Pracht und den Reichtum der

Völker in sie bringen. Und nichts Unreines wird hineinkommen und keiner, der Gräuel tut

und Lüge, sondern allein, die geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes.

 

Es wird eine neue Erde geben!  Auf dieser Erde werden Gott und die ihm nachfolgen bis in

alle Ewigkeit miteinander vereint leben. Diese Erde wird bewohnt von den Menschen,

deren Name im Buch des Lebens notiert wurden. Es sind die Namen derer, die

entschlossen genug waren, Jesus zu folgen und sich für ihn einzusetzen, die demütig

genug waren, seine Autorität über ihr Leben anzunehmen, die ihm im Glauben treu

blieben und die den Prüfungen des Bösen standhielten, die zu Jesus gehören und die auf

Christus und seine Erlösung vertrauen.

 

Sie wurden und werden von Gott belohnt, denn sie sind beim jüngsten Gericht dem

geistlichen Feuertod entgangen, sie haben von Gott einen besonderen Namen erhalten

und wurden aufgenommen in das himmlische Paradies, in dem sie nun vom Baum des

Lebens essen dürfen und unsterblich sind. Sie sind in Gottes heiliger Stadt eine Säule im

geistlichen Tempel und sie dürfen mit Christus auf dem Thron sitzen und über die Völker

herrschen.

Die Ewigkeit wird unsere neue Heimat. In der Ewigkeit werden wir sein wie Jesus.

Wir werden einen neuen, gesunden Körper erhalten, denn dort gibt es weder Tod noch

Leid. Wir werden eine neue Umgebung erhalten und neue Erfahrungen in der Gegenwart

Gottes.

 

Offb 22:   Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der

ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes; mitten auf dem Platz und auf beiden

Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat

bringen sie ihre Frucht, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Und es

wird nichts Verfluchtes mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in der

Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen und sein Angesicht sehen, und sein

Name wird an ihren Stirnen sein. Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen

keiner Leuchte und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten,

und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und er sprach zu mir: Diese Worte

sind gewiss und wahrhaftig; und der Herr, der Gott des Geistes der Propheten, hat seinen

Engel gesandt, zu zeigen seinen Knechten, was bald geschehen muss. Siehe, ich komme

bald. Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt. Und ich, Johannes,

bin es, der dies gehört und gesehen hat. Und als ich‘s gehört und gesehen hatte, fiel ich

nieder, um anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir dies gezeigt hatte. Und er spricht

zu mir: Tu es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der

Propheten, und derer, die bewahren die Worte dieses Buches. Bete Gott an! … Ich bin

das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Selig sind, die ihre

Kleider waschen (die sich innerlich reinigen), dass sie teilhaben an dem Baum des Lebens

und zu den Toren hineingehen in die Stadt.

 

Das neue Jerusalem wird der Ort sein, an dem Gott mitten unter seinem Volk lebt und

an dem alles ewig gut sein wird. Er kommt zu seinem neuen Volk herab, um bei ihm zu

sein, genauso, wie Gott in Jesus Christus Mensch wurde und mitten unter uns wohnte.

Überall dort, wo Gott in seiner Weisheit und Gerechtigkeit regiert, herrschen Frieden,

Sicherheit und Liebe.

 

Die Heilige Stadt, das neue Jerusalem ist ein Bild für die Ewigkeit. Sie wird verglichen mit

einem kostbaren Edelstein, der rein und dauerhaft ist. Sie ist groß genug, um alle

Gläubigen aufzunehmen. Sie wird als ein Ort beschrieben, an dem er keinen ‚Schmerz‘

mehr gibt. Alle Menschen sind hier erlöst. Alle Menschen, die dort aufgenommen

werden, nämlich die, die Gott von ganzem Herzen lieben, werden dort wahre Erfüllung

und ewige Freude haben. Dort sind alle (durch Jesus Christus) vor Gott gerechtfertigt

und von ihm angenommen.

 

In diesem Jerusalem gibt es keinen Tempel mehr, weil Gottes Gegenwart überall sein

wird und jeder jederzeit Zugang zu ihm hat. Als Jesus am Kreuz starb, zerriss der

Tempelvorhang und das Allerheiligste, der abgetrennte Raum, in den nur der

Hohepriester einmal im Jahr eintreten durfte, war offen sichtbar.

 

Und durch das himmlische Jerusalem fließt ein fruchtbarer Strom mit lebendigem

Wasser. Dieses Wasser des Lebens ist ein Symbol für ewiges Leben. Es beschreibt die

Fülle des Lebens bei Gott und den ewigen Segen, den die empfangen, die Gott erlauben,

ihren geistlichen Durst zu stillen. Das Wasser des Lebens bewirkt Gesundheit und Stärke,

wo immer es fließt. In dieser Stadt wird es nichts Böses und keine Sünde mehr geben,

denn durch das Blut Jesu wurde allen, die in die Stadt aufgenommen wurden, die Sünde

vergeben. Da die Herrschaft der Sünde gebrochen wurde und nun alle ohne Sünde sind,

dürfen auch alle von den reichlich wachsenden Früchten der Bäume des ewigen Lebens

essen, denn die ewige Verbundenheit mit Gott ist ihnen hier sicher.

 

Die beschriebenen Einzelheiten übersteigen das menschlich Vorstellbare. Auch die

Herrlichkeit Gottes ist nicht mit Worten zu fassen. Ebenso sind seine Güte und Gnade

unermesslich. Die Fülle des Lebens in Gottes Gegenwart ist unübertrefflich. Niemand

kann mit seinem begrenzten menschlichen Verstand und Vorstellungsvermögen

ermessen, dass im himmlischen Paradies alles gut und richtig sein wird und doch wird es

so sein, denn Gott hat es gesagt.

 

Mit Gott im Jenseits, in der Ewigkeit, im himmlischen Paradies zu leben und mit ihm

dauerhaft verbunden zu sein, ist das Schönste und Beste, was wir uns passieren kann.

Das wird paradiesisch sein!

 

Gereinigt von jeglicher Beschmutzung, enthoben von den Zwängen des irdischen Lebens

und befreit aus der Enge des körperlich-seelischen Daseins gehen wir über in das ewige

Zusammensein mit Gott, das nur im Paradies möglich ist.

 

Jesaja sagt in 65,17-19:   Sieh! Ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde – kein

Mensch wird noch an das Vergangene denken, niemand wird es sich zu Herzen

nehmen. Freut euch vielmehr; freut euch für immer und ewig an dem, was ich zu Stande

bringen werde: Denn ich will Jerusalem zu einer Stätte des Glücks und seine Bewohner zu

einer Quelle der Freude verwandeln. Ich selbst werde mich an Jerusalem freuen und über

mein Volk fröhlich sein und der Klang von Weinen und Klagen soll dort nicht mehr zu

hören sein.

Und in der Offenbarung 12 steht:   Den, der siegreich aus dem (Lebens)Kampf

hervorgeht, werde ich (Jesus) zu einem Pfeiler im Tempel meines Gottes machen, und er

wird seinen Platz für immer behalten. Und auf seine Stirn werde ich den Namen meines

Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalems, das

von ihm aus dem Himmel herabkommen wird, und meinen eigenen neuen Namen.

Ich bin aber davon überzeugt, dass unsere jetzigen Leiden bedeutungslos sind im

Vergleich zu der Herrlichkeit, die er (Gott) uns später schenken wird. Denn die ganze

Schöpfung wartet sehnsüchtig auf jenen Tag, an dem Gott offenbar machen wird, wer

wirklich zu seinen Kindern gehört. Alles auf Erden wurde der Vergänglichkeit

unterworfen. Dies geschah gegen ihren Willen durch den, der sie unterworfen hat.

Aber die ganze Schöpfung hofft auf den Tag, an dem sie von Tod und Vergänglichkeit

befreit wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. (Röm 8,18-21)

 

Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle,

die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3,16)

 

Die Hoffnung auf ein himmlisches Paradies erinnert an den Lebensabschnitt des Alters,

in dem man zurückblickt und Bilanz zieht, in dem man bedauert, nicht mehr Gutes und

Bleibendes erreicht zu haben und in dem man hofft, dass mit dem Tod nicht alles endet.

Das himmlische Paradies ist Hoffnung für alle, die aufrichtig und anständig gelebt haben,

die geliebt und gegeben haben, die aber im Leben dennoch Last und Leid zu tragen

hatten. Dort wird es eine ausgleichende Gerechtigkeit geben, dort wird belohnt, wer im

Leben zu kurz gekommen ist.  Dort wird geehrt, wer Gott die Treue gehalten hat.

Es ist aber auch Ansporn für die, die noch nicht zu Gott gefunden haben, ihn zu suchen,

ihn anzunehmen und sich zu ihm zu bekennen.

 

Schreibe einen Kommentar